So ein Keller ist nicht schlecht. Warum ihn also abbrechen, nur weil das alte Haus nicht mehr passt? Der Keller kann also bleiben – und wird zur Basis des ungewöhnlichen Neubaus. Ja, wie nennt man eine solche Baumaßnahme? Rückbau? Ersatzbau? Umbau? Geplant und realisiert hat dieses ungewöhnliche Projekt das Architekturbüro Nissen Wentzlaff. Das attraktive, rund 1.000 Quadratmeter große und im Süden von alten Bäumen eingefasste Grundstück, wird von drei Elementen geprägt: dem eingeschossigen Neubau, dem biologisch geklärten Schwimmteich und dem kleinen Gartenhaus.
Gemeinsam ist allen Elementen wie auch der Einfriedung das Material – Beton. Im Gegensatz zu den oft beobachteten, vergeblichen Bemühungen, dem spröden Material eine samtglatte, weiße Oberfläche zu verleihen, haben die Architekten das rohe Finish des Material akzeptiert und die typischen Schalungsstöße, Lunker und Verfärbungen als Gestaltungsmittel eingesetzt.
Die Außenwände sind zweischalig. Die dunkel pigmentierten Betonoberflächen werden durch den Abdruck der horizontal verlegten Brettschalung strukturiert. Alle Ecken sind scharfkantig ausgeführt. Der neue rechtwinklige Baukörper hat ein Seitenverhältnis von etwa 1:2. In die Wandscheiben sind bodentiefen Schiebefenster eingelassen, mit denen sich das Wohnhaus hauptsächlich gen Ost-West öffnet.
Der Grundriss ist streng gegliedert: Im Zentrum liegt der große Wohnraum, der zum Sitzen, Musizieren und Essen eingerichtet ist. Lediglich der Küchenblock, der unter der Decke endet, und der neue Kellerabgang sind fest eingebaut. An diesen Raum, der etwa die Hälfte der Grundfläche einnimmt, schließen an den Schmalseiten im Norden und Süden Schlaf- und Arbeitszimmer an, Bad, Gäste-WC und Abstellkammer. Mit zweiflügeligen Schiebetüren lassen sie sich entweder vom Wohnbereich abtrennen oder mit ihm verbinden. Natürlich setzt sich die Architektursprache auch im Innenraum fort: der Boden ist aus Hartbeton.
Hier die Gebäudedaten:
- Standort: Basel (CH)
- Anzahl der Bewohner: 2
- Wohnfläche (m2): 150
- Grundstücksgröße (m2): 1.033
- Zusätzliche Nutzfläche: 170 m2
- Bauweise: Massivbau
- Baukosten gesamt: 903.000 CHF
- Heizwärmebedarf: 53,6 kWh/m2a
- Fertigstellung: 03/2011
Das sagen die Architekten zum Projekt:
"Ein rotbrauner Körper, vier Fenster – jedes in eine Himmelsrichtung – und eine Einfriedung für den Garten. In der einfachen Form findet der lebendige Alltag des Ehepaars Thommy sein zu Hause."
Architektenkontakt:
Nissen Wentzlaff Architekten BSA SIA AG
St. Alban-Vorstadt 80
4052 Basel
T: + 41 61 272 10 72
F: + 41 61 272 23 60
info@nwarch.ch
www.nwarchitekten.ch
Die Fotos stammen von:
Ruedi Walti, Basel
Weitere Informationen und Pläne zum Objekt auf der Website
"Die besten Einfamilienhäuser":
http://www.die-besten-einfamilienhaeuser.de/sproede-eleganz-eingeschossiges-haus/
VPB kooperiert mit neuem Online-Portal "Die besten Einfamilienhäuser"
Häuser sind keine Wegwerfartikel, im Gegenteil: Sie stehen viele Jahrzehnte und verschönen im Idealfall ihre Umgebung. In dieser Zeit bieten sie ihren Bauherren Schutz und Heimat. Und wenn sie architektonisch gut gestaltet sind, dann erfreuen sie neben Passanten eines Tages vielleicht sogar die Generation der zukünftigen Denkmalpfleger. ...
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