Einfach und trotzdem komplex, klar und doch verspielt, leicht und optimistisch, klein und doch groß - so lauteten die Bedingungen für die Planung dieses ungewöhnlichen Hauses in Graz. Dazu kamen ein wunderschönes Grundstück in einem Grazer Stadtbezirk, ein einschränkender Bebauungsplan und ein strenges Budget. Die Bauherren wünschten sich einen Ort, der "architektonisch besonders ist, aber nicht strapaziert". Also "unkonventionell, speziell - und doch sehr alltagstauglich".
Die Quadratur des Kreises ist gelungen! Auf dem großen Grundstück entstand ein Baukörper mit scheinbar fließenden Formen. Dank großer Fensterflächen gehen Innen und außen optisch ineinander über.
Der Bebauungsplan schrieb sowohl Satteldach also auch dessen Neigung vor. Das wollten die Planer aber nicht mit einem konventionellen Sachaufbau umsetzen. Stattdessen wurde der Baukörper an sich aufgefaltet - und damit die Vorgabe für Dach samt Neigung erfüllt. Das Gebäude ist ein vielfältiger Kubus, der aus jeder Richtung anders aussieht.
Die Räume sind bis zu vier Metern hoch, was ihnen Großzügigkeit verleiht. Im Zentrum des Bauwerks sind Küche, Essplatz und Wohnbereich arrangiert. Große Schiebetüren verbinden die einzelnen Bereiche. Zu jedem Raum gehört ein Außenbereich, selbst das Bad besitzt eine (uneinsehbare) Terrasse mit Außendusche.
Der Massivbau besteht aus Ziegel und Beton. Auch das Dach ist betoniert. Dadurch ergibt sich genügend Speichermasse für ein angenehmes Innenklima. Die Dachfläche ist mit Lärchenholzschindeln belegt. Sie dienen dem Schutz der Dachhaut und setzen gleichzeitig das Bild der Holzterrassen fort.

Eine hölzerne Laube lädt zur gemütlichen Weinprobe ein.
Hier die Gebäudedaten:
- Grundstücksgröße: 880 m²
- Wohnfläche: 147 m²
- Zusätzliche Nutzfläche: –
- Anzahl der Bewohner: 3
- Bauweise: massiv
- Dachkonstruktion: Stahlprofile mit Lärchenholz belegt
- Heizwärmebedarf: 48 kWh/m²a
- Baukosten: 260.000 Euro
- Baukosten je m² Wohn- und Nutzfläche: 1.769 Euro
- Fertigstellung: 2010
Das sagen die Architekten zum Projekt:
"Ein Ort, der architektonisch besonders ist, ohne den Bewohnern viel abzuverlangen; unkonventionell, speziell und doch sehr alltagstauglich."
Architektenkontakt:
Bernhard Schönherr, Mark Jenewein und Herwig Kleinhapl, A-Graz
LOVE architecture and urbanism
Ziviltechniker Ges.m.b.H.
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Die Fotos stammen von:
Jasmin Schuller
Weitere Informationen und Pläne zum Objekt auf der Website
"Die besten Einfamilienhäuser":
https://www.die-besten-einfamilienhaeuser.de/ein-widerspruch-in-sich/
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