Holzhaus in Mecklenburg-Vorpommern

Das Wohnhaus liegt inmitten des alten Baumbestands eines ehemaligen Dorfkruggehöfts.

In seiner rustikalen Art erinnert es an ein niederdeutsches Hallenhaus, ein Haustyp, der seit dem 17. Jahrhundert das ländlich-bäuerliche Norddeutschland prägt.

Zentraler und größter Raum ist die zweigeschossige Wohnhalle. Sie wird im Norden mittig erschlossen, rechts und links des Eingangs sind Küche und WC sowie die Technik untergebracht.
Der Wohn- und Essraum nimmt die gesamte Breite des Hauses ein, flankiert an beiden Seiten von einläufigen Betontreppen, die in das schmale Obergeschoss mit Schlafraum, Bad und Arbeitsraum führen.

Die Bauteile werden umschlossen von einem Tragwerk aus Kiefer mit einem Schwellenkranz aus Eiche, das nach strengen handwerklichen Regeln ausgeführt und in sorgfältigem zimmermannsmäßigem Abbund mit eisenfreien Holzverbindungen gefügt wurde.

Der Bau begann mit dem Schalen und Gießen der Sichtbetoninnenwand des Hauses auf einer Stahlbetonplatte. Sechs Wochen später wurde die Holzrahmenkonstruktion kranfrei um die hellgraue Skulptur herumgebaut. Es folgten Außenhülle mit Dämmung, Lärchenschalung, Dachdeckung sowie die großformatigen Fenster. Insgesamt 55 Kubikmeter Holz von Douglasie, Eiche, Lärche, Kiefer und Esche wurden eingebaut. Alle Hölzer im Außenbereich, die einseitig unbesäumte Lärchenstulpschalung, die Eichenfenster und -laibungen sowie das Tor sind mit Leinölfarbe in dunklem Grau geschützt.

Anschließend wurde der Innenraum teils mit Eschensichtschalung verkleidet, teils erhielten Wände und Decken einen dreilagigen Kalkputz. Mit dem Bau der quadratischen Terrasse und dem Einbau des Eingangstors wurden dann die Bauhütte, der Abbundplatz und das Holzlager aufgelöst. Anschließend bezogen die Berliner Bauherren das Haus. Der Wohnraum erstreckt sich über zwei Geschosse. Im Winter versorgt der Lehmofen den Wohnraum mit Wärme.

Hier die Gebäudedaten:

  • Standort: Mecklenburg-Vorpommern
  • Grundstücksgröße: 7.000 m²
  • Wohnfläche: 125 m²
  • Anzahl der Bewohner: 2
  • Bauweise: Holzrahmenbauweise in zimmermannsmäßigem Abbund
  • Energiestandard: EnEV 2013 – Stufe 2014
  • Baukosten: 265.000 Euro
  • Fertigstellung: 2016

Das sagen die Planer selbst zum Projekt:
"Ein besonderes Merkmal der Kunst des Zimmerhandwerks ist die freimütige Haltung, die Kenntnis des Holzes und der Respekt für seine Eigenschaften."

Architektenkontakt:
FF Architekten
Prof. Katharina Feldhusen, Ralf Fleckenstein
Reichenberger Str. 113A
10999 Berlin
mail@ff-architekten.de
www.ff-architekten.de

Die Fotos stammen von:
Vorsatz Ralph Feiner Fotografie, Malans (Innenaufnahmen)
www.feinerfotografie.ch

Atelier-F AG, Kurt Hauenstein, Fla¨sch (Außenaufnahmen)
www.atelier-f.ch

Weitere Informationen und Pläne zum Objekt auf der Website
"Die besten Einfamilienhäuser":

https://www.die-besten-einfamilienhaeuser.de/haus-lindetal-ff-architekten-stephan-hahn/