Altersgerecht umbauen

Sie möchten im Alter selbstbestimmt wohnen? Das geht, wenn Sie rechtzeitig Barrieren abbauen und Ihr Heim altersgerecht umbauen. Barrierearmut heißt dabei nicht nur Verzicht auf Stufen, sondern Abbau jeglicher Hindernisse. Schließlich sitzt nicht jeder Mensch im Alter im Rollstuhl. Die Handicaps ältere Menschen sind vielfältiger: Sehprobleme, Rheuma, Arthrose, Parkinson, Osteoporose, um nur einige zu nennen, schränken die Kraft und Beweglichkeit vieler Menschen gerade im Alter zunehmend ein. Betroffene benötigen ein gut geplantes und auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Wohnumfeld und moderne Technik. Mit Standardlösungen ist den wenigsten geholfen. Altersgerechtes Umbauen erfordert Planung und Vorausschau! Es gibt keine fertigen Ideallösungen. Sie müssen selbst aktiv werden, wenn Sie Ihre Immobilie altersgerecht umbauen möchten.


Zunächst das Umfeld prüfen und eigene Bedürfnisse klären

Am Anfang sollten Sie erst einmal klären, was Ihre Optionen sind: Umbau, Anbau oder vielleicht doch Umzug in ein geeigneteres Objekt? Was ist an der vorhandenen Immobilie möglich? Zur Analyse gehört auch die Klärung des Umfelds: Bin ich hier, also am bisherigen Wohnort – oder eher andernorts – im Alter infrastrukturell optimal versorgt? Wie gut sind Ärzte, Kliniken, Freizeitangebote, Pflegedienste und Senioreneinrichtungen erreichbar, auf die ich möglicherweise angewiesen sein werde?

Als nächstes folgt die Klärung der Finanzen: Altersgerechte Umbauten kosten Geld. Wie viel können Sie ausgeben für Ihren altersgerechten Umbau? Wieviel können Sie eventuell für Ihre Immobilie erlösen? Reicht dieser Erlös dann für eine im Alter passendere Immobilie an anderer Stelle? Wie viel können Sie in eine neue, altersgerechte Immobilie investieren? Rechnen Sie hier sehr scharf nach: Mit Eintritt in die Rente sollte Ihre Immobilie unbedingt schuldenfrei sein! Altersgerechte Umbaumaßnahmen sollten also aus dem vorhandenen Vermögen bestritten werden können oder bis zum Renteneintritt abbezahlt sein. Eventuell gibt es auch Fördermittel dazu.

Altersgerechtes Wohnen planen: Nicht alle haben die gleichen Einschränkungen

Wer sich fürs Alter eine neue Bleibe sucht oder die vorhandene Wohnung altersgerecht umbauen möchte, sollte systematisch vorgehen. Neben Lage und Infrastruktur müssen auch Wohnungszuschnitt und Ausbaustandard stimmen – und die Immobilie muss zu den eigenen Bedürfnissen passen!

Altersgerechtes Umbauen beginnt mit Visite beim Hausarzt

Die Suche nach einer altersgerechten Immobilie, sei es ein Haus oder eine Seniorenwohnung, sollte deshalb auch immer beim Hausarzt beginnen. Hausärzte kennen ihre Patienten meist über Jahrzehnte und wissen, wer welche Krankheiten und Alterserscheinungen hat und wie diese die Mobilität in Zukunft einschränken können. Die Ärzte helfen bei der Klärung wichtiger Fragen, wie zum Beispiel: Welche Gebrechen haben Sie und wie werden diese sich erfahrungsgemäß weiterentwickeln? Welche körperlichen Einschränkungen kommen damit in Zukunft auf Sie zu? Welche altersgerechten Umbauten ergeben sich daraus zwingend? Welches Handicap hat Ihr Partner, und wie werden sich seine Mobilität und Eigenständigkeit voraussichtlich entwickeln?

Die Prognosen und Bedürfnisse sind erfahrungsgemäß sehr individuell und brauchen individuelle Lösungen hinsichtlich altersgerechter Umbauten. Nicht jeder sitzt im Rollstuhl und braucht einen Treppenlift. Aber viele sind sehbehindert, hören schlecht oder sind einfach nicht mehr so kräftig. Statt den Rollladen mit Muskelkraft zu öffnen, setzen sie dann zwangsläufig auf Elektronik. Wer an Arthrose in den Händen leidet, hat meist erhebliche Probleme mit Schaltern und Griffen. Statt eines teuren Treppenliftes brauchen Betroffene in diesem Fällen dann vor allem großflächige, leichtgängige Bedien- und Steuerungselemente, die sich schmerzfrei betätigen lassen.

Altersgerecht wohnen: In der eigenen Immobilie bleiben

Eine andere wichtige Frage, die im Vorfeld geklärt werden sollte, bezieht sich auf die Grundrisse und das Raumangebot Ihrer aktuellen Immobilie. Sie lautet: Werde ich überhaupt noch eine absehbare Zeitspanne selbstbestimmt alleine wohnen können? Oder sollte ich mich lieber gleich nach einem seniorengerechten Wohnumfeld umsehen? Eignet sich meine Immobilie, um gegebenenfalls mein Leben auf einer Etage zu konzentrieren? Kann ich durch den Tausch oder das Zusammenlegen von Räumen den Grundriss für meine Bedürfnisse optimieren? Zum Beispiel ein größeres Bad einbauen mit mehr Bewegungsfreiheit? Oder breitere Durchgänge oder einen schwellenfreien Zugang zum Garten?

Beim altersgerechten Umbau auch an Pflegekräfte denken

Wichtig ist immer auch die Klärung der Frage, welche baulichen Vorrausetzungen nötig sind, falls ich zu Hause wohnen bleiben und eine Pflegekraft zu mir ins Haus holen möchte. Wo kann eine Pflegekraft im Haus oder in der Wohnung komfortabel unterkommen? Eignet sich meine Immobilie eventuell sogar, um mit mehreren Gleichgesinnten zusammen zu ziehen? Auch das lässt sich beizeiten bedenken, planen und vorbereiten.

Altersgerechten Umbau nicht mit Treppenlift-Annonce beginnen!

Wichtig: Beim altersgerechten Umbau muss in aller Regel nicht alles auf einmal passieren und nicht jeder benötigt die „ganz große Lösung“. Deshalb: Fangen Sie nicht mit dem Sammeln von Prospekten und Ausschneiden von Anzeigen an! Fangen Sie vor allem nicht damit an, gleich einmal einen Treppenlift-Vertreter ins Haus zu holen! Unter dem Motto, ich kann mich ja mal schlau machen, jetzt wo ich die Anzeige des Treppenlift-Herstellers gerade in der Hand habe. Zum „unverbindlichen Gespräch“ kann er ja mal kommen. Denken Sie! Nur: Sobald Sie den Vertreter bei sich zu Hause haben, wird aus der „unverbindlichen“ Beratung schnell ein Verkaufsgespräch. Sie bekommen dann genau den Treppenlift schmackhaft gemacht, für dessen Firma der Berater tätig ist. Der Verkauf eines bestimmten Produktes ist nämlich das Geschäft des Vertreters, davon lebt er. Das ist okay, aber nicht unbedingt in Ihrem persönlichen Interesse.

Deshalb: Fangen Sie nicht mit dem Sammeln von Werbung an. Beginnen Sie mit sorgfältigem Nachdenken über sich und Ihre Situation. Klären Sie zunächst Ihre individuellen Bedürfnisse!

Altersgerecht umbauen: Am besten mit Hilfe vom Experten

Altersgerechte Umbauten sollten den persönlichen Lebensbedingungen und den absehbaren Bedürfnissen in der Zukunft entsprechen. Die erfahrenen Sachverständigen im VPB-Netzwerk unterstützen Sie durch Beratung und später dann bei der Umsetzung von Lösungen für den altersgerechten Umbau.

Wie funktioniert das in der Praxis? Sobald Sie sich gegen einen Umzug und für den altersgerechten Umbau Ihrer Immobilie entschieden haben und wissen, welche gesundheitlichen Probleme aller Voraussicht nach auf Sie zukommen, wenden Sie sich im nächsten Schritt an Ihr VPB-Regionalbüro. Hier bekommen Sie von den im Netzwerk des Regionalbüros akkreditierten Experten individuelle baufachliche Beratung. Die Bausachverständigen werden dann zunächst mit Ihnen durch Ihre Immobilie gehen und Raum für Raum prüfen, welche Umnutzungen oder Umbauten Sie benötigen und wie sich diese im Bestand sinnvoll umsetzen lassen, damit Sie Ihre vier Wände auch im Alter weiter sinnvoll nutzen können.

Fürs altersgerechte Umbauen brauchen Sie unabhängige Beratung!

Das richtige Stichwort bei jeder Beratung heißt "unabhängig". Wenn Sie sich Vertreter einer Firma holen, dann wird das regelmäßig keine umfassende, an Ihren individuellen Bedarfen ausgerichtete Beratung, sondern ein Verkaufsgespräch. Die Sachverständigen im Netzwerk des VPB dagegen beraten strikt firmen- und produktneutral. Das ist ihr ausdrücklicher Auftrag. Sie besuchen die VPB-Mitglieder in ihrem Zuhause und besprechen mit ihnen ganz konkret, was angesichts Ihrer gesundheitlichen Bedürfnisse getan werden kann, was sinnvoll ist und was es voraussichtlich kostet. Am Ende einer Beratung kann dann – unter anderem – tatsächlich die Empfehlung für den Einbau eines Treppenlifts stehen, aber nur, wenn Sie den wirklich brauchen und wollen. In jedem Fall wird bei diesem Gespräch mit dem unabhängigen Sachverständigen auch gleich geklärt, wie dieser Treppenlift beschaffen sein muss, wie und wo er installiert werden kann, was er in etwa kosten wird. Geklärt wird dabei auch, ob es Alternativen gibt, wie beispielsweise einen Außenlift oder einen Aufzug innerhalb des Hauses.

Baukontrolle sichert Erfolg des altersgerechten Umbaus

Nach dem Gespräch mit dem unabhängigen Sachverständigen wissen Sie dann, was baulich und technisch machbar ist und was nicht, um Ihr Heim altersgerecht umzubauen. Sie kennen Vorzüge und Nachteile verschiedener Lösungen und die in etwa zu erwartenden Kosten. Auf der Basis dieser Beratung entscheiden Sie, was für Sie das Richtige ist. Ausgestattet mit den nötigen technischen Informationen können Sie nun gezielt Spezialisten und Fachfirmen auffordern, Ihnen entsprechende Offerten zu unterbreiten. Liegen Ihnen die Angebote vor, können Sie sich zur Entscheidung wieder vom Experten aus dem VPB-Netzwerk beraten lassen, bevor Sie den Auftrag erteilen. Damit auch beim Umbau später alles klappt, schaut der unabhängige Sachverständige bei Bedarf wieder vorbei und hilft so zu prüfen, ob die Firma alles ordentlich einbaut. Ob solche Kontrollen nötig sind, entscheiden Sie. Der Experte aus Ihrem VPB-Büro kommt, wenn Sie ihn beauftragen.

Das gilt natürlich für alle Arbeiten, die zum altersgerechten Umbau nötig sind. So beraten die unabhängigen Sachverständigen aus dem VPB-Netzwerk Sie auch, wenn es um das Erweitern eines Zimmers geht, das Versetzen oder Herausbrechen einer Wand oder ähnliches. Vieles lässt sich bei einem altersgerechten Umbau praktisch zusammenfassen. Das wird dann preiswerter – und es gibt nur einmal Dreck!

Ein Klassiker beim altersgerechten Umbau ist der Badumbau. Die Wanne wird entfernt und durch eine bodengleiche Dusche ersetzt. Das ist heute auch bei geringem Bodenaufbau technisch machbar. Mehr als fünf Zentimeter brauchen die Handwerker nicht, um die Ablaufrinne herzustellen. Allerdings sollten Hausbesitzer diesen Schritt genau abwägen, denn Pflegebedürftige sind manchmal auch in der Wanne mit entsprechendem Lifter besser aufgehoben als unter der Dusche. Wannenlifter werden von den Pflegeversicherungen bezuschusst. Auch Badumbauten werden gefördert. Fragen Sie auch dazu den unabhängigen Berater aus dem VPB-Netzwerk. Die Experten sind immer über aktuelle Zuschussmöglichkeiten informiert.

Keine Schwierigkeiten bereiten in der Regel die Türbreiten, so die Erfahrung der im VPB-Netzwerk tätigen Experten. In den meisten Altbauten haben die Türen eine Durchgangsbreite von 85 Zentimetern. Moderne Rollstühle passen da problemlos hindurch. Allerdings zahlen die Kassen diese speziellen Rollstühle nicht unbedingt. Hausbesitzer müssen dann abwägen zwischen der Investition in den schmalen Rolli oder in die Verbreiterung der Türen.

Wer seine alte Küche herausreißt und durch eine rollstuhlgerechte Einrichtung ersetzt, der muss tief in die Tasche greifen. Deshalb gilt auch hier: Erst prüfen, was zum altersgerechten Wohnen wirklich gebraucht wird. Meist lässt sich die vorhandene Küche nämlich von einem guten Schreiner zu vernünftigen Preisen anpassen.

Nicht nur in der Küche, sondern in allen Räumen müssen die Bewegungsflächen ausreichend groß bemessen sein. Zum Rangieren beispielsweise brauchen Rollstuhlfahrer rund 1,5 Meter mal 1,5 Meter freien Raum. Auch Senioren, die am Stock gehen, benötigen Platz. Die Wege im Haus sollten einfach sein. Nicht nur Stufen, Schwellen und Teppichkanten bilden Barrieren, sondern auch Türen, die in die falsche Richtung aufschlagen, oder Kommoden und Sofas, die unglücklich platziert sind und die Bewohner ständig zum Ausweichen zwingen. Der gerade, ebene Weg ist immer der sicherste. Zum altersgerechten Umbauen kann also auch das Versetzen von Türanschlägen beitragen. Eine vielleicht banale, aber oft sehr wirkungsvolle Lösung.

Beim altersgerechten Umbau auf gute Firmen setzen

Nach der unabhängigen Beratung wissen Sie genau, was Sie brauchen. Damit bitten Sie verschiedene Firmen um konkrete Angebote. Aussuchen sollten Sie Firmen aus der Region. Die sind im Idealfall schon lange am Markt, haben ein gutes Renommee und sind vor allem schnell erreichbar, wenn mal etwas nicht klappt oder nachgebessert werden muss. Eine Billigfirma aus dem Internet sollte beim altersgerechten Umbauen besser nicht gleich die erste Wahl sein! Firmen, die ihren Sitz hunderte Kilometer entfernt haben, kommen wegen einer Nachjustierung nicht extra gefahren. Sie haben in der Regel kein Interesse an einer engen Kundenbindung. Aber auch von Firmen aus der Region sollten Sie sich ruhig Referenzen nennen lassen und bei früheren Kunden nach deren Erfahrungen fragen. Am Ende entscheiden immer Sie, wen Sie mit welchen Aufgaben betrauen.

Altersgerechter Umbau wird oft gefördert

In Deutschland gibt es für viele Sanierungsprojekte Fördergelder. Oft auch fürs altersgerechte Wohnen. Weil die Budgets und Förderbedingungen variieren, sollten Sie sich mit Fragen zur Förderung altersgerechter Umbauten zunächst an Ihren unabhängigen Berater aus dem VPB-Netzwerk wenden. Die Experten haben den Überblick und unterstützen Sie bei Bedarf auch bei der Beantragung von Fördermitteln für Ihren altersgerechten Umbau. Es gibt unterschiedliche Zuschüsse für Einzelmaßnahmen pro Jahr. Die KfW beispielsweise legt regelmäßig neue Programme auf mit verschiedenen Fördermöglichkeiten als Kredit oder Zuschuss. Für die Auswahl technischer Hilfsmittel wie Rollstühle, Rollatoren oder Wannenlifter fragen Sie am besten direkt bei den Kassen, Pflegediensten und Sanitätshäusern an. Die Pflegeversicherungsträger bieten ohnehin eine Pflegeberatung als Teil ihrer Leistung an. Auch bei den Sozialämtern können Anträge gestellt werden. Hier sind die Vermögens- und Einkommensverhältnisse für die Erteilung der Zuschüsse ausschlaggebend. Altersgerechte Umbauarbeiten lassen sich eventuell auch als Handwerkerleistungen steuerlich absetzen, was sich vor allem lohnt, wenn Sie noch Steuern bezahlen müssen.

Berater aus dem Netzwerk des VPB unterstützen Hausbesitzer aber nicht nur mit ihrer unabhängigen, individuellen Beratung, sondern auch durch die laufende Qualitätskontrolle bei den Umbauarbeiten. Die vom VPB ausgewählten Experten beraten zu allen Fragen, die sich beim Bau stellen können. Der altersgerechte Umbau gehört selbstverständlich dazu. Die Beratung wird in der Regel als sachverständige Stichprobenkontrolle mit Plausibilitätsprüfung durchgeführt, um den Mitgliedern eine möglichst große Sicherheit zu einem vertretbaren Honorar zu bieten. Auf Wunsch kann natürlich auch noch umfassender geprüft werden, das wird jeweils im Einzelfall vorab besprochen und vereinbart. Sie sehen also, es lohnt sich, die unabhängigen Experten aus dem VPB-Netzwerk auch für vermeintlich kleinere Bauaufgaben wie den altersgerechten Umbau hinzuziehen! Gerade Laien fühlen sich dadurch erheblich sicherer.

Wer über den altersgerechten Alltag in seiner Immobilie nachdenkt, sollte damit idealerweise schon beim Neubau anfangen. Mit einer individuellen Beratung durch die Experten aus dem VPB-Netzwerk können Sie heute schon für morgen vorsorgen. Vereinbaren Sie einen Termin in Ihrem VPB-Regionalbüro!