VPB rät: Altbausanierung mit unabhängigen Experten planen
BERLIN. Der Altbaubestand ist hoch in Deutschland. Und im Bestand steckt viel Sanierungspotenzial. Die umfassende Modernisierung eines Altbaus lohnt sich vor allem für Erben und Käufer, die ein Haus übernehmen und an ihre Bedürfnisse anpassen, und für ältere Eigentümer, die ihre Immobilie rechtzeitig vor dem Ruhestand noch einmal technisch auf Vordermann bringen und Barrieren reduzieren möchten.
"Das A und O jeder Sanierung ist die sorgfältige Planung im Vorfeld", erklärt Dipl.-Ing. Katrin Voigtländer-Kirstädter, Sachverständige beim Verband Privater Bauherren (VPB) und Leiterin des VPB-Regionalbüros Ebersberg. "Am Anfang sollten Hauseigentümer klären, was sie erledigen möchten und wie viel Geld zur Verfügung steht, also Bedarf und Finanzierung. Für die meisten Bauherren steht die energetische Sanierung an erster Stelle." Wer ein Haus neu übernimmt muss in jedem Fall die sogenannten Nachrüstpflichten erfüllen: viele Heizkessel sind nach 30 Jahren auszutauschen, meist eine Dämmung der obersten Geschossdecke gegenüber dem unbeheizten Dach und Dämmung aller zugänglichen warmwasserführenden Leitungen in unbeheizten Räumen nötig.
"Bei einer umfassenden energetischen Sanierung bauen die nötigen Maßnahmen technisch sinnvoll aufeinander auf", erläutert die Fachfrau. "Das spart Zeit, reduziert Schmutz und verhindert vor allen Dingen bauphysikalische Folgeschäden. Die Sanierung muss aber koordiniert und überwacht werden, weil oft mehrere Firmen im Haus arbeiten. Die laufende Baukontrolle gehört zu den klassischen Aufgaben der VPB-Berater.
"Auslöser für die Sanierung ist oft die Heizungssanierung", beobachtet Katrin Voigtländer-Kirstädter. "In vielen Altbauten müssen die Anlagen ohnehin ausgetauscht werden. Das bietet auch die Chance, auf klimafreundliche Heizsysteme umzusteigen."
Weitere Sanierungsmaßnahmen sind der Fenstertausch, der Dachausbau und die Fassadenrenovierung. "Oft ist bei diesem Sanierungsumfang dann eine Fassadendämmung notwendig", weiß die Expertin.
Wie hoch die Kosten für die umfassende Sanierung sind, hängt von Größe und Zustand des Gebäudes ab, aber auch von den verwendeten Materialien. "Die Preise für ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS)liegen beispielsweise zwischen 90 bis 150 Euro je Quadratmeter Fassadenfläche. Das ist abhängig vom Fabrikat des WDVS-System der Gebäudeform und der Dicke der Wärmedämmung", erklärt Expertin Voigtländer-Kirstädter.
Häufig renovieren Hauseigentümer auch ihre Innenräume, sie bauen das Dach aus und sanieren Küchen und Bäder. Auch hier richten sich die Kosten nach den Ansprüchen. "Um ein gebrauchtes Haus auf den aktuellen Standard zu bringen, muss man 1.500 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche netto rechnen", resümiert Katrin Voigtländer-Kirstädter und empfiehlt: "Hauseigentümer sollten zunächst mit ihrer Bank die Finanzierung klären und dann die Arbeiten planen. Dann können sie realistisch kalkulieren und frühzeitig klären, ob sie Zuschüsse beantragen können." Je detaillierter und strukturierter geplant wird, umso zügiger und auch preiswerter können Eigentümer später umbauen.
Meist bedeutet eine umfassende Sanierung Schmutz! "Manche Arbeiten lassen sich erledigen, während die Besitzer im Haus wohnen. Bei anderen, wie etwa der Erneuerung der Elektroleitungen, der Heizungs- und Wasserrohre, empfiehlt sich der vorübergehende Auszug", rät Katrin Voigtländer-Kirstädter. "Danach haben die Bewohner dann ja viele Jahrzehnte Ruhe."
"Die energetische Sanierung ist ein umfangreiches Projekt, das Hauseigentümer unbedingt mit einem unabhängigen Berater planen sollten, der auch wirklich das gesamte Gebäude qualifiziert beurteilen kann. Nur so können sie sicher sein, aus der Vielfalt des Angebots auch wirklich das für sie Passende zu bekommen und die Anforderungen der Gesetzgebung zu erfüllen", erläutert die VPB-Expertin. Genauso wichtig ist dann auch die Bau- und Qualitätskontrolle, damit auch das ausgeführt wird, was bestellt und bezahlt wird.
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.
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