Radon: Strahlung aus dem Untergrund. Wie beugt man vor?
Radon ist ein radioaktives Edelgas und entsteht beim Zerfall von Uran und Radium, die in allen Gesteinen und Böden in unterschiedlich hoher Konzentration vorkommen. Das Gas steigt durch die Bodenschichten Richtung Erdoberfläche auf und vermischt sich dort mit der Luft. In der Atmosphäre ist es dann in ungefährlich verdünnter Menge vorhanden. Weil Radon aber in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich ist und als Hauptursache für Lungenkrebserkrankungen bei Nichtrauchern in Deutschland gilt, müssen Gebäude mit Wohn- und Arbeitsstätten jetzt im Hinblick auf die Radonbelastung hin überprüft werden. Bei erhöhter Belastung mit Radon sind Maßnahmen zu treffen, die die Einhaltung der Referenzwerte sicherstellen.
Seit Ende 2018 gelten neue Regelungen zum Radonschutz in Aufenthaltsräumen. Ab 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) im Jahresmittel müssen an Arbeitsstätten Maßnahmen zur Reduzierung der Radonkonzentration getroffen werden und sind bei Neubauten entsprechende konstruktive Maßnahmen zur Radondichte nötig. Für Bestandswohnungen wird nur empfohlen, auf freiwilliger Basis senkende Maßnahmen zu ergreifen. Während bei Neubauten von vornherein leicht radonsicher gebaut werden kann, ist es technisch komplizierter, einen Bestandsbau nachträglich gegen Radon abzudichten. Hierzu sollten Experten hinzugezogen werden. Auch wenn das Bundesamt für Strahlenschutz und Landesämter, insb. in Sachsen, Karten mit Radonbelastungen erstellen und veröffentlichen: für jedes Grundstück bzw. Gebäude steht am Anfang immer die Klärung der Frage, ob Grund oder Bestandsbau überhaupt über die neuen Grenzwerte hinaus belastet ist und, falls ja, was dagegen sinnvollerweise getan werden kann. Grund zur Panik besteht dabei nicht, denn die vorhandene Radonbelastung, mit der wir alle schon immer leben, hat sich ja durch das Gesetz nicht verändert. Lediglich der Umgang damit: Erste und einfachste Maßnahme ist das Lüften.