VPB: Virtuelle Rundgänge ersetzen nicht die reale Besichtigung
In Corona-Zeiten sind sie das Mittel der Wahl, um unnötige Kontakte zu vermeiden. Viele Immobilienanbieter haben in den vergangenen Jahren immer stärker auf die Online-Besichtigung gesetzt. Das kommt den gestressten Immobilien-Suchern sicher ein Stück entgegen, denn die Suche ist zeitaufwendig und nervenaufreiben. Virtuelle Rundgänge schaffen da Abhilfe. Basierend auf 360-Grad-Fotos präsentieren Makler die Miet- und Kaufobjekte. Das klingt gut, hat aber seine Tücken. Der Verband Privater Bauherren (VPB) hält die virtuelle Besichtigung für nicht ausreichend, um eine Entscheidung für oder gegen ein Objekt zu treffen. Sie liefert allenfalls einen ersten Eindruck vom Innern der Wohnung oder des Hauses. Mindestens ebenso wichtig wie das Innere sind aber das Umfeld der Immobilie und bei einer Eigentumswohnung das Gemeinschaftseigentum. Erst wer die Umgebung kennt, weiß, auf was er sich einlässt. Jede Immobilie hat eine Nachbarschaft, sie hat Geräusche und Gerüche und wirkt am ruhigen Samstagnachmittag anders als am Montagmorgen kurz vor acht Uhr. Virtuelle Führungen blenden dies alles komplett aus. Sie sind allenfalls ein Einstieg in den Immobilienkauf. Bei ernsthaftem Interesse sind zwei bis drei reale Führungen nötig – eine davon mit dem unabhängigen Bausachverständigen, der die Immobilie auf Mängel hin prüft.