Privates Bauen: Zurück in die Mitte
BERLIN. Es ist ein trauriger Anblick: Leerstehende Häuser, aufgegebene Läden, verlassene Wohnungen. In vielen Kommunen Deutschlands gibt es Leerstand im Zentrum. Doch in den Außenbereichen wachsen Neubaugebiete. Häufig wird zuvor unbebautes Land neu erschlossen, Äcker und Wiesen werden versiegelt. Jeden Tag wird in Deutschland derzeit die Fläche von 76 Fußballfeldern mit Straßen oder Siedlungen bebaut. Mit erheblichen negativen Folgen für Ökologie, Wirtschaft, Städtebau und für die Gesellschaft. Corinna Merzyn, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Privater Bauherren wirbt dafür, sich vor dem Neubau eines Hauses auf der "grünen Wiese" Bestandsimmobilien oder Grundstücke in den Orten anzusehen: "Vieles spricht dafür, sich mit dem Weiternutzen, Bauen, Umbauen, Aufstocken oder Sanieren in der Ortsmitte zu beschäftigen. Wer hier investiert, trägt dazu bei, dass unsere Städte und Dörfer vital bleiben und verringert den eigenen ökologischen Fußabdruck. Es gibt viele großartige Beispiele dafür, was aus alter Bausubstanz neu entstehen kann. Bau-Laien sollten den Rat von Fachleuten bei der Beurteilung der Immobilie einholen", erläutert Merzyn. Häufig bestünden bei den potentiellen Bauherren, die beruflich keine Berührung mit dem Bauen hätten, insbesondere bei den Kosten Bedenken. Erfahrene Experten und Planer hingegen könnten den Aufwand aufgrund ihrer Erfahrung meist sehr gut einschätzen, so Corinna Merzyn. Ein gewichtiges Argument für die Nutzung vorhandener Bauten sei neben der Einsparung von CO2 auch ein emotionaler Aspekt: Ein Haus erhalten zu haben und einen Beitrag für die gesellschaftlich so begrüßenswerte Umbau-Kultur geleistet zu haben vermittle ein gutes Gefühl. Über 120 Kommunen in Deutschland unterstützen den Kauf von Bestandsimmobilien in Ortslage mit Förderprogrammen wie "Jung kauft Alt". Einige Gemeinden konnten so auf die Ausweisung von Neubaugebieten gänzlich verzichten. Die Sanierung des Innenbereiches schritt danach merklich voran. Anreize zur Stärkung dieses Konzepts will auch Bundesbauministerin Klara Geywitz setzen.
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