VPB: Qualität der Flachdachabdichtung entscheidend für deren Lebensdauer
BERLIN. Häuser brauchen Dächer. Immer wieder entscheiden sich Bauherren für ein Flachdach. "Ob und wie dieses Dach dann dicht bleibt, hängt von der technischen Konstruktion und der sorgfältigen Bauausführung ab", erläutert Dipl.-Ing. Jürgen Gunkel, Leiter des Regionalbüros Minden im Verband Privater Bauherren (VPB).
Wie Flachdächer gedeckt und abgedichtet werden, regelt die DIN 18531. "Sie legt allerdings nur den Mindeststandard fest. Ein solches Dach hält rund 20 Jahre", weiß der Sachverständige "Wer sich für eine höhere Qualität entscheidet, kann mit einer Lebensdauer von 40 oder sogar 50 Jahren rechnen."
Die Qualität der Dachdeckung und die Sorgfalt der Handwerker bei der Verarbeitung der Dichtungsbahnen, sind entscheidend für die Haltbarkeit des Flachdachs. "Vielen Bauherren ist das gar nicht klar", beobachtet Bauherrenberater Gunkel immer wieder. "Sie sind zufrieden, wenn sie beim Durchschauen ihres Bauvertragsentwurfs lesen, dass die Baufirma ein Dach "nach DIN" anbietet." Das Kürzel wird von vielen gleichgesetzt mit Qualität. Dass es in der Regel lediglich einen Mindeststandard beschreibt, ist den meisten Laien nicht geläufig. Das erfahren sie erst, wenn sie ihre Baubeschreibung vom unabhängigen Sachverständigen prüfen lassen und der sie darauf hinweist. "Erfahrungsgemäß entscheiden sich daraufhin doch viele Bauherren für die langlebigere teurere Variante."
Aber egal, wie gut das gewählte Material ist, das Dach muss dicht sein, und das hängt maßgeblich von der Verarbeitung der Dachbahnen ab. Erfahrene Sachverständige schauen deshalb bei der Flachdachkontrolle besonders aufs Detail: Wie sind die Folien am Rand befestigt? Wie sehen die Ecken aus? Sind die Anschlüsse am Schornstein oder am Regenablauf ordnungsgemäß ausgeführt? Stimmt das Gefälle auf der gesamten Dachfläche? Oder staut sich bei Regen das Wasser irgendwo? Welche Ausführung zur Lagesicherung des Dachaufbaus gegen Abheben durch Windkräfte wurde geplant? Alle diese Fragen entscheiden über die Lebensdauer des Flachdachs.
Qualität hat ihren Preis: Zwischen einer einfachen Dachfolie und einem langlebigen Produkt liegen rund zehn bis 15 Euro Mehrpreis pro Quadratmeter Material, konstatiert Jürgen Gunkel. Warum bieten Baufirmen überhaupt die günstigen Varianten an? "Weil Bauherren die Kosten natürlich im Blick behalten müssen und zuerst auf den Preis schauen", resümiert der Sachverständige. Außerdem steht es Bauherren natürlich frei, sich auch ganz bewusst für einen geringeren Standard zu entscheiden, um kostengünstig zu bauen. Wichtig ist immer: Die Bauherren müssen wissen, was hinter den Angeboten steckt – gerade auch im Hinblick auf die Qualität und Lebensdauer der jeweiligen Baustoffe.
Flachdächer spielen im modernen Hausbau heute zwar keine Hauptrolle, sind aber gerade bei den im Bauhaus-Stil entworfenen Stadthäusern ein Muss. Fast jeder entscheidet sich auch für einen Carport oder eine Garage mit Flachdach. Auch die müssen auf Dauer dicht sein.
"Bislang kaum nachgefragt werden Gründächer. Die Baufirmen bieten sie entsprechend auch gar nicht erst an", beobachtet Bauherrenberater Gunkel. Er hält das Gründach gerade in Zeiten des Klimawandels für eine sinnvolle Möglichkeit, die Temperaturen in den dichter besiedelten Regionen zu senken. "Aber solange Bauherren das Gründach nicht verlangen, wird es nicht angeboten. Entsprechend sind auch nur wenige Handwerker bislang in der Lage, Gründächer technisch korrekt auszuführen. Folglich ist auch die baubegleitende Qualitätskontrolle in diesen Fällen dann besonders wichtig."
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.
Pressekontakt: Tel: 030 27890122, E-Mail: presse@vpb.de