VPB rät: Hausbau im Bautagebuch richtig dokumentieren
Versorgungsengpässe, Materialknappheit, Fachkräftemangel - nur einige der Faktoren, die derzeit auch den Bau beeinflussen können. Ebenso dienen sie bisweilen als Ausrede, wenn es auf der Baustelle nicht weitergeht, hat Bauherrenberater Marc Ellinger vom VPB beobachtet. "Wenn es irgendwo klemmt, dann wird nicht selten die politische Großwetterlage bemüht. Umso ratsamer erscheint es, dass Bauherren sorgfältig ein Bau-Tagebuch führen", so Ellinger, der das VPB-Regionalbüro Freiburg-Südbaden führt. Das gut geführte Bau-Tagebuch sollte das gesamte Projekt chronologisch erfassen. So kann es, dies bestätigen auch Bau-Fachanwälte, eine wertvolle Hilfe sein, um den Ursachen etwaiger Mängel und Probleme auf die Spur zu kommen.
Die wichtigsten Ratschläge für das Bau-Tagebuch lauten: Das Bautagebuch muss systematisch aufgebaut und dann konsequent geführt werden. Jeder Baustellentermin wird mit Datum, Uhrzeit (mit Beginn und Ende) und Wetter notiert. Dazu kommen die Namen der am Gespräch Beteiligten und worüber besprochen wurde. Fotos ergänzen die Notizen - vorausgesetzt, sie sind richtig gemacht. "Fotografiert wird dabei immer vom Großen ins Kleine, also erst die gesamte Wand, dann der Putzschaden an derselben", rät Marc Ellinger und gibt zu bedenken: "Dabei muss natürlich auch später noch eindeutig erkennbar sein, um welche Wand es sich auf dem Foto handelt." Auch die Mängel werden fotografiert, ver- und eingemessen. "Dabei sollten die Bauherren den Schadensbereich nicht einfach nur heranzoomen, sondern nah herangehen und eine Detailaufnahme machen." Wichtig sind dabei genaue Werte: Wo exakt liegt der Schaden auf der Wand und wie groß ist er. Beim Einmessen helfen Metermaß und Rissbreitenlineal.
Ein konsequent aufgebautes Bautagebuch dokumentiert auch den Verlauf von Wasserrohren, Heizschleifen und Stromleitungen, bevor Putz und Estrich eingebaut werden, ebenso die Lage von Dachsparren unter der Verkleidung. Bauherren, die außerdem alle Produkte, die verwendet werden, mit Etiketten fotografieren, können später schnell nachschauen, welche Farbchargen sie für den Neuanstrich der Fassade nachbestellen müssen. Sie können auch während der Bauzeit leichter prüfen, ob das, was geliefert wird, auch dem entspricht, was sie geordert haben. "Das Bautagebuch, das die Bauherren selbst führen, ist in vielen Fällen hilfreich. Bei echten Problemen allerdings sollten Bauherren immer erfahrene Sachverständige hinzuziehen", rät Marc Ellinger. Nur ein Experte kann die Tragweite technischer Probleme richtig einschätzen und weiß, wie Unterlagen korrekt gesichert und Beweisfotos aufgenommen werden müssen. Der VPB-Berater rät ohnehin zur Zurückhaltung bei als Blogs online geführten Bau-Tagebüchern, wenn es Probleme gibt: "Unterlagen und Kenntnisse, die in einem Rechtsstreit wichtig werden können, gehören keinesfalls in ein öffentlich einsehbares Bau-Tagebuch."
Worauf es bei der Dokumentation ankommt, das hat der Verband Privater Bauherren in seinem neuen Ratgeber zusammengestellt. Er heißt "VPB-Bautagebuch - So dokumentieren Sie im Blog Ihren eigenen Hausbau!" und kann kostenlos im Servicebereich unter www.vpb.de heruntergeladen werden oder direkt hier: VPB-Ratgeber_Bautagebuch_Hausbau-richtig-dokumentieren.pdf
Kostenlos ist auch das VPB-Bautagebuch. Es basiert auf dem Blogdienst blogger.com und wird im Internet geführt. Für das Bautagebuch ist keine weitere Software erforderlich. Bauherren können es auf dem PC, dem Tablet oder dem Handy führen.
Mehr dazu hier: http://www.vpb.de/unser-wissen/bauherrentagebuch-by-vpb
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.
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