VPB-Sommerserie 2009 - "Gefahren im Sommer" - Teil 4 (von 5)
BERLIN. Sommerstürme können enorme Kräfte entwickeln. Sie entwurzeln Bäume, lockern Dachziegel, heben sie an und verschieben sie. Damit ist das Dach nicht nur offen für Regen, sondern auch eine Gefahr für die Allgemeinheit, warnt der Verband Privater Bauherren (VPB), denn ungesicherte Ziegel können herabstürzen und Menschen verletzen. Sturmschäden müssen immer möglichst schnell beseitigt werden. Hausbesitzer sind hier in der Pflicht! Damit sie wissen, was sie im Falle eines Falles unternehmen müssen, hat der VPB den Ratgeber "Sturmschäden schnell beheben" herausgegeben. Er kann unter dem Menüpunkt Services unter www.vpb.de kostenlos heruntergeladen werden.
Stark beansprucht werden von schweren Stürmen auch Fassadenverkleidungen. Häufig lösen sich Schindeln oder sogar Bretter aus dem Giebelfeld. Rings um Dachgauben können sich Teile lockern, ebenso Kaminverkleidungen. Auch dort wird dem Regen der Weg ins Hausinnere erleichtert, und natürlich können solche Bauteile beim Herunterfallen gefährlich werden. Der VPB rät deshalb: Feuchte Stellen im Dach unbedingt schnell kontrollieren und reparieren lassen! Sonst werden aus kleinen Ursachen teure Bauschäden. Erster Ansprechpartner für die Schadensanalyse, so der Verbraucherschutzverband, sind unabhängige Sachverständige.
2007 hat der Gesetzgeber auf die Klimaänderungen reagiert und neue Berechnungen für die Windlast eingeführt. Damit sind die Anforderungen an die Windsicherung höher geworden. Dies gilt aber nur für neue Dächer. Alte Dächer, die noch nicht den aktuellen klimatischen Bedingungen entsprechend berechnet wurden, müssen umso sorgfältiger kontrolliert und instand gehalten werden, mahnt der VPB.
Umsichtige Hausbesitzer prüfen ihre Immobilie nach größeren Stürmen: Sitzen alle Ziegel noch fest und bündig in den Falzen? Sind die Ziegel noch fest vermörtelt? Haben die Sturmklammern gehalten? Hat das Dach überhaupt Sturmklammern? Sind die Dachziegel unbeschädigt (feuchte Stellen innen weisen auf Dachschäden hin)?
Kritisch checken sollten Hausbesitzer auch den Halt der Schneefanggitter. Sind auch die Regenrinnen und Fallrohre noch in Ordnung, oder haben Äste und Bäume daran gescheuert? Und wie steht es mit der Solaranlage? Sitzt sie noch fest? Wurde sie von fliegenden Ästen oder dicken Hagelkörnern beschädigt? Was macht die Blitzschutzanlage?
Fällt während eines Sturmes der Strom aus, sollten Immobilienbesitzer anschließend alle elektrischen und elektronisch gesteuerten Bauteile kontrollieren, wie beispielsweise Hebeanlagen. Auch automatische Rollladenheber und andere Timer müssen wieder neu justiert werden. Starker, böiger Wind kann auch Rollläden - vor allem an Giebelfenstern - aus den Führungsschienen reißen. An Gartenzäunen und Mauerkronen können sich Abdeckungen lockern. Auch diese Baudetails sollte der Hausbesitzer nach starkem Wind prüfen.
Dies ist der vierte Artikel der fünfteiligen Sommerserie des Verbands Privater Bauherren "Gefahren im Sommer". Geplant ist noch der folgende Beitrag: "Hausbesitzer müssen an Brandschutz denken" (9. September).
Bisher erschienen:
VPB rät: Haus gegen Einbruch sichern
VPB rät: Blitzschutzanlagen installieren lassen
VPB rät: Haus vor Überschwemmung schützen
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.
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