Kinder: Eltern sollten Haus und Garten für Kinder sichern!
BERLIN. Wo Handwerker arbeiten, da haben Kinder grundsätzlich nichts verloren! Das strikte "Betreten verboten" gilt nicht nur für Nachbars Rohbau, sondern auch für das eigene Elternhaus. Daran erinnert der Verband Privater Bauherren (VPB). Bis zum Einzug sollten Kinder sich dort nicht aufhalten, denn die Gefahren lauern überall: fehlende Treppen und Handläufe, wackelige Leitern, ungesicherte Kellerschächte und Deckendurchbrüche, lose Kabel an noch nicht montierten Lichtschaltern.
Kinder dürfen auch nicht als Hilfskräfte auf der Baustelle eingesetzt werden. Daran müssen alle denken, die ihre Kosten durch Eigenleistung senken. Die Aufforderung "Patrick, hol mir mal den Hammer!" ist tabu. Bevor Patrick helfen kann und darf, muss er schon eine ganze Menge Verständnis für Gefahren und umsichtiges Verhalten entwickelt haben.
Wer selbst baut und seinen Nachwuchs dabei haben möchte, der sollte sich bei seiner Versicherung erkundigen, ob und ab wann sie den helfenden Teen mitversichert – denn alle Helfer am Bau, auch die Bauherren selbst, müssen sich bei Eigenleistung selbst versichern! Die gesetzliche Unfallversicherung greift nicht automatisch bei Unfällen auf der eigenen Baustelle. Die Bauherren brauchen erst eine sogenannte Bauhelferversicherung, bevor sie unentgeltliche Helfer auf die Baustelle lassen. Wohlgemerkt: Helfen dürfen allenfalls Jugendliche. Kinder gehören während der elterlichen Bauzeit in die sichere Obhut von Verwandten, Freunden oder Kita.
Aber nicht nur auf der Baustelle, sondern auch im bezugsfertigen Haus drohen Kindern Gefahren - von der offenen Kellertreppe, ungeschützten Steckdosen, Spannseilen am Balkongeländer, offenem Feuer und heißen Herdplatten bis hin zu Haushaltsreinigern und unverschlossenen Medikamentenschränken. Und auch der Garten, meist der Kinder zuliebe gekauft, birgt mit offenen Regentonnen, mangelhaft montierten Klettergerüsten, Brunnen und tiefen Teichen tödliche Fallen.
Nach dem Einzug erfüllen viele Eltern ihren Kindern einen sehnlichen Wunsch - das eigene Baumhaus! Auch dabei sollten die Erwachsenen einiges bedenken: Das Baumhaus muss sicher sein und den nötigen Abstand zum Nachbargrundstück halten. Überschreitet die luftige Spielstätte zudem eine gewisse Größe, braucht die Familie unter Umständen sogar die behördliche Genehmigung. Deshalb gilt auch beim Baumhausbau: Erst fragen, dann montieren.
Feuer ist eine große Gefahr. Von den rund 240.000 Haus- und Wohnungsbränden, die in der Bundesrepublik pro Jahr Millionenschäden verursachen, gehen allein elf Prozent auf das Konto zündelnder Kinder! Da hilft nur: Streichhölzer, Kerzen, Feuerzeuge immer in kindersicherer Höhe aufbewahren! Und überall im Haus Rauchmelder installieren, mahnt der VPB.
Wo überall auf der elterlichen Baustelle Gefahren für die Jüngsten lauern, das hat der Verband Privater Bauherren (VPB) in seinem Ratgeber "Machen Sie Ihr Haus kindersicher!" zusammengestellt.
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.