HÄUSER-AWARD 2020 - Kleine Häuser
VPB vergibt Bauherrenpreis zum HÄUSER-AWARD 2020
"Die besten kleinen Häuser" standen im Mittelpunkt des HÄUSER-AWARDs 2020. Parallel dazu vergab der Verband Privater Bauherren (VPB) seinen alljährlichen Bauherrenpreis. VPB-Präsident Thomas Penningh, Mitglied der Jury, freute sich über die prämierten Entwürfe und die patenten Architekturlösungen: "Die vielen hervorragenden Wettbewerbsentwürfe beweisen, dass es möglich ist, unsere aktuellen Wohnraumprobleme zu lösen, wenn Bauherren den Mut haben, eingetretene Pfade zu verlassen und auch ihre Ansprüche kritisch zu überdenken."
Insgesamt drei Preise vergab die Jury. Der erste geht an die Planer eines nur gut hundert Quadratmeter kleinen Stadthauses in London, der zweite an Kölner Architekten und Bauherren, die eine 35 Quadratmeter schmale Lücke mit einem städtischen Wohnhaus schlossen. Und den dritten Preis erkannte die Jury einem ungewöhnlichen Haus aus Beton und Holz in Tuttlingen-Möhringen zu; zusätzlich erhielten die Bauherren den diesjährigen VPB-Bauherrenpreis. Seit 2005 vergibt der VPB parallel zum HÄUSER-AWARD jedes Jahr den mit jeweils 1.000 Euro dotierten VPB-Bauherrenpreis. Diesen Bauherrenpreis bekommen die jeweils ersten drei prämierten Bauherren – sofern sie nicht selbst die Architekten der Häuser sind.
"Die prämierten Objekte zeigen, dass gute Architekten im Grunde in jeder Lücke und auf jedem noch zu kleinen Eckgrundstück etwas Gutes bauen können", lobt VPB-Präsident Penningh die prämierten Wohnhäuser. "Ein Ansatz für die Zukunft heißt dabei sicherlich Suffizienz! Wir sollten lernen, mit dem Nötigen auszukommen und lieber auf 100 Quadratmetern Wohnfläche individuelle Raumkonzepte entwickeln, als auf 200 Quadratmetern einfallslose, teure Standardhäuser zu bauen." Lesen Sie mehr dazu im VPB-Leitfaden "Zukunftsthema Suffizienz – Klasse statt Masse". (Link auf Leitfaden im Shop)
Mit seinem Bauherrenpreis möchte der VPB private Bauherren ermutigen, ihr Haus selbst zu planen und damit auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen. "Die Planung eines Hauses fordert viel Einsatz von den Bauherren. Es ist ein langer Prozess mit komplexen Abwägungen und Entscheidungen", erklärt Thomas Penningh. Er weiß aber auch: "Mit der Umsetzung eigener Ideen steigt die Freude am eigenen Haus und der Stolz auf eine besondere, nachhaltige Immobilie, die sich auch in Jahrzehnten noch sehen lassen kann."
1. Platz - Haus in London
Der erste Preis, dotiert mit 7.000 Euro, geht an 31/44 Architects für das "Haus No. 49" im Londoner Vorort Lewisham. Mit drei Gartenhöfen und einer ausgeklügelten Raumfolge auf nur 105 Quadratmetern Wohnfläche entwickelte der Londoner Architekt Stephen Davies das ungewöhnliche Heim. Die Jury lobte beim Siegerentwurf die vielen durchdachten Details und Raumbezüge sowie die klug genutzten Flächen des kleinen Hofhauses.
Bildinformationen: 1. Preis: Haus No. 49, Lewisham/London (Großbritannien)
Architekten: 31/44 Architects, Projektarchitekt Stephen Davies
Fotos: © HÄUSER / Adam Scott
2. Platz - Baulücke in Köln
An den Architekten und Bauherrn Wolfgang Zeh ging der mit 5.000 Euro dotierte zweite Preis. Auf einem nur drei Meter breiten Restareal baute er ein originelles Wohnhaus mit Büro. Das Haus "Baulücke" belegt, wie großzügig und urban es sich auch auf kleinem Raum leben lässt. Auf sechs Ebenen plus Keller und Dachterrasse verteilen sich 80 Quadratmeter Wohnfläche inmitten einer Kölner Stadthauszeile. "Das Haus zeigt, was möglich ist, wenn wir uns nur trauen", urteilt die Jury.
Bildinformationen: 2. Preis: Haus "Baulücke" in Köln (Deutschland)
Architekt: Wolfgang Zeh
Fotos: © HÄUSER / Sabrina Rothe
3. Platz und VPB-Bauherrenpreis - Haus D2 in Tuttlingen-Möhringen
Den dritten Preis (3.000 Euro) gewinnt das Stuttgarter Büro Yonder für das "Haus D" in Tuttlingen-Möhringen bei Stuttgart. Mit dunkler Textilfassade und gestaffelten Wohnebenen wird das kleine Wohnhaus mit 117 Quadratmeter Wohnfläche groß in Szene gesetzt. Die Jury sagt: "Der Bau ist eine gelungene Nachverdichtung: Bei sparsamem Flächenverbrauch bietet das Haus differenzierte Raumqualitäten." Zusätzlich behielten die Bauherren den mit 1.000 Euro dotierten Bauherrenpreis vom Verband Privater Bauherren e.V.
Bildinformationen: 3. Preis: Haus D, Tuttlingen-Möhringen (Deutschland)
Architekten: Yonder – Architektur und Design
Fotos: © HÄUSER / Brigida González
Interior-Preis - Haus "Bakkedraget"
In Kooperation mit Parkett Dietrich würdigt HÄUSER herausragende Innenraumgestaltung mit dem Interior-Preis. Der Preis (2.000 Euro) geht an das Team von Johansen Skovsted Arkitekter und Lasc Studio, die ein Sommerhaus von 90 Quadratmeter Wohnfläche in Nord-Seeland (Dänemark) neu aufbauten. Haus "Bakkedraget" ist "ein absolut gelungenes Stück Innenarchitektur, das Atmosphäre schafft", heißt es im Urteil der Jury. Während der Holzrahmenbau äußerlich traditionelle Architektur zitiert, interpretiert das Innere dänische Ferienhauskultur mit Farben und kontrastierenden Oberflächen erfrischend neu.
Bildinformationen: Interior-Preis: Haus "Bakkedraget", Nord-Seeland (Dänemark)
Architekten: Johansen Skovsted Arkitekter ApS
Fotos: © HÄUSER / STAMERS KONTOR
Die Jury 2020
Zum ersten Mal vergab die Jury einen Sonderpreis für eine besonders gelungene Gestaltung der Außenanlagen. Er ging Lund Hagem Architects für Haus Knapphullet, ein spektakuläres Sommerhaus mit frei tragendem Betondach in Sandefjord an der Südküste Norwegens. Zwischen Fels und Grund spannten die Architekten ein Dach aus Beton, das sich schützend über ein gläsernes Sommerhaus legt.
Leserpreis
Der Leserpreis beim HÄUSER-Award 2020 geht an das Schwarze Haus am Ammersee in Oberbayern. Auf 2.403 Quadratmetern Grundstück entstand ein Stahlbetonhaus mit schwarzer Holzverkleidung. Auf gut 55 Quadratmetern Wohnfläche (plus 16 Quadratmetern Nutzfläche) wohnen nun ein Mensch und eine Katze. Mehr zum Objekt hier - www.buerowagner.eu/dasschwarzehaus
Bildinformationen: Leserpreis-Preis: Das Schwarze Haus, Ammersee (Deutschland)
Architekten: Fabian Wagner
Fotos: © HÄUSER / Regina Recht
Alle Finalisten finden Interessierte hier:
https://www.schoener-wohnen.de/architektur/haeuser-award/...haeuser-award-2020-die-20-finalisten