November 2016
Alle Fragen & Antworten rund ums Bauen und Sanieren
Bauherr asked:
on November 18, 2016 4:42 pm
Nachtrag zzr Frage mit der Keller-Außendämmung, bitte: Wen such Außendämmung nicht lohnt, ist Innendämmung eine Option?
VPB replied:
on November 18, 2016 4:52 pm
Es ist tatsächlich eine Option, einen Keller, der nachträglich gedämmt werden soll, von Innen zu dämmen. Hierbei sind jedoch umfangreiche bauphysikalische Aspekte zu berücksichtigen. Bevor eine Innendämmung ausgeführt wird sollte eine umfangreiche Planung mit detaillierter Grundlagenermittlung durchgeführt werden. Hierbei gilt es insbesondere die vorhandene Bausubstanz, die örtlichen Gegebenheiten, das Restgebäude und das Nutzerverhalten sowie die vorgesehene weitere Nutzung des Kellers zu berücksichtigen. Auch diesbezüglich verweise ich gerne auf die zuständigen Regionalbüros des VPB, zu finden unter www.vpb.de.
Bauherr asked:
on November 18, 2016 4:40 pm
Lohnt es sich eigentlich, energetisch betrachtet, einen Altbau-Keller nachträglich von außen zu dämmen? Es ist ja viel Aufwand. Rechnet sich das?
VPB replied:
on November 18, 2016 4:48 pm
Ob sich die nachträgliche Dämmung eines Altbaukellers lohnt, hängt von verschiedenen Aspekten, insbesondere der vorgesehenen Nutzung des Kellers ab. Grundsätzlich muss man dem Ganzen jedoch eher skeptisch gegenüberstehen. Genauere Angaben dazu erfordern eine umfangreiche energetische Betrachtung des Kellers und des Restgebäudes sowie der vorgesehenen Nutzung. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie z.B. in Ihrem zuständigen Regionalbüro des VPB. Welches Regionalbüro für Sie zuständig ist erfahren Sie unter www.vpb.de.
Bauherr asked:
on November 18, 2016 4:13 pm
Wir haben vor einger Zeit neue Fenster bekommen. Die schillern von außen leicht bläulich und spiegeln stark. Angeblich ist das das Zeichen für besonders gute Dämmeigenschaften. Stimmt das oder binden die Fensterbauer uns da einen Bären auf?
VPB replied:
on November 18, 2016 4:23 pm
Moderne 3-fach verglaste Fenster verdunkeln die Durchsicht im Vergleich zu 2-fach verglasten Fenstern etwas und können je nach Hersteller und Produktion außen leicht farblich schimmern und auch spiegeln. Dabei ist ein bläulicher Schimmerton nicht unüblich. Dies ist produktionsbedingt nicht zu vermeiden. Insofern hat Ihr Fensterbauer vermutlich recht. Inwieweit diese Eigenschaften in der Intensität zulässig oder nicht mehr zulässig sind kann ich natürlich hier nicht beurteilen. Sollten Sie hier weitere Informationen benötigen, lassen Sie sich von ihrem Fensterbauer die genauen Produktdaten der Fenster nennen und setzen Sie sich mit dem Hersteller in Verbindung. Alternativ können Sie sich auch von einem entsprechenden Sachverständigen beraten lassen.
Bauherr asked:
on November 18, 2016 3:51 pm
Kurze Anmerkung: Gute Energieberater findet man auch auf der Seite www.energie-effizienz-experten.de Hier finden Sie spezialisierte Experten für energieeffizientes Bauen und Sanieren von Wohngebäuden sowie Einzelmaßnahmen.
VPB replied:
on November 18, 2016 4:12 pm
Vielen Dank für die Anmerkung. Unter der genannten web-Adresse findet man Energieberater, die in behördlichen Programmen gelistet sind und z.B. als KfW-Sachverständige tätig sein dürfen. Hier sind jedoch nicht alle Energieberater gelistet. Ich empfehle bei der Auswahl eines Energieberaters nicht nur auf eine derartige Listung zu achten, sondern vielmehr zu prüfen, inwieweit der jeweilige Berater für das anstehende Thema ausreichend ausgebildet und erfahren ist. Auch sollte berücksichtigt werden, ob der Energieberater ausreichend Kapazitäten frei hat und auch fähig ist, die sich auf den ersten Blick anbietenden Lösungen kritisch zu hinterfragen. Eine sinnvolle Energieberatung berücksichtigt nicht nur behördliche Vorgaben, bauliche und energetische Gesichtspunkte, sondern insbesondere auch das Lebensumfeld und das Nutzerverhalten der Auftraggeber.
Bauherr asked:
on November 18, 2016 3:46 pm
Neue Häuser haben fast alle keine Rollläden mehr. Vor allem diese Pseudo-Bauhaus-Typen. Warum eigentlich? Ich dachte, Rollläden helfen Energie sparen?
VPB replied:
on November 18, 2016 4:00 pm
Es gibt verschiedene Gründe, auf Rollläden zu verzichten, wie z.B. architektonische Gesichtspunkte, Kostengründe und vieles mehr. Rollläden haben am Gebäude vielfältige Funktionen. Dazu gehören u.a. Sonnenschutz, Einbruchschutz aber auch Energieeinsparung. Aus letzterer Sicht machen Rollläden Sinn, solange diese auch unter energetischen Gesichtspunkten genutzt werden. Aufgrund der zunehmenden Dämmeigenschaften der Fenster nimmt der Energieeinspareffekt von Rollläden jedoch ab, was vermutlich auch einer der Gründe ist, warum Rollläden immer weniger Berücksichtigung finden.
Bauherr asked:
on November 18, 2016 3:31 pm
Hallo, wir würden ja unser altes Haus schon gerne sanieren, haben aber keine rechte Vorstellung, wie wir anfangen sollen. Wollen auch nichts falsch machen. Gibt es da so etwas wie eine Basisberatung? Macht der VPB solche Beratungen? Und was kostet so etwas?
VPB replied:
on November 18, 2016 3:44 pm
Die Basis einer stimmigen Gebäudesanierung ist aus meiner Sicht eine detaillierte umfangreiche Vorbereitung. Die Beratung selbst erfolgt - wie immer - im Rahmen eines Vertrages, den Sie mit dem VPB-Bauherrenberater abschließen. Der VPB als Verband erbringt selbst keine Beratungsleistungen. Als erster Schritt gilt es also, einen geeigneten Berater/Planer zu finden. Dieser muss nicht zwingend im weiteren Verlauf auch Planungs-, Koordinierungs- und/oder Bauleitungsaufgaben übernehmen. Es geht vielmehr zunächst darum, sich neutral und objektiv beraten zu lassen. Dabei muss auch das persönliche Umfeld der Bauherren, deren Lebenssituation und auch Lebensplanungen berücksichtigt werden. Auf diesen fundierten Grundlagen können mögliche Sanierungsvarianten besprochen/diskutiert werden. Dabei sollte der Berater den Kunden Möglichkeiten aufzeigen, deren Chancen aber auch deren Grenzen besprechen und somit Grundlagen für eine Entscheidungsfindung bieten. Eine gute Beratung beinhaltet immer verschiedene Optionen und überlässt dem Auftraggeber die eigene Entscheidung. Insofern macht eine "Basisberatung" nur bedingt Sinn. Diese könnte lediglich als Einstiegsberatung betrachtet werden, sollte jedoch nicht Grundlage einer Sanierungsentscheidung sein. Ich empfehle Ihnen, sich einen Berater vor Ort zu suchen, der Sie in ihrer Entscheidungsfindung begleitet. Gut aufgehoben sind Sie sicherlich in dem für sie zuständigen Regionalbüro des VPB. Welches Regionalbüro für Sie zuständig ist erfahren Sie unter www.vpb.de. Hier können Sie auch das Einstiegspaket "Altbau" zu einem Preis von € 280,- brutto buchen, in dem grundlegende Informationen zum Thema Sanieren, eine einjährige VPB-Mitgliedschaft sowie eine einstündige Individualberatung im Regionalbüro beinhaltet sind.
Bauherr asked:
on November 18, 2016 12:06 pm
Was tun wenn man ein Fertighaus kauft, mit Fast-Fertig-Option das man abschließt, weil man durch Krankheit den Iinnenausbau nicht selber stemmen kann. Dann aber im nachhinein festellt, dass der Vertrag anderst abgeschlossen wurde als man selber es haben wollte. Da die Verträge zimlich drei Deutig sind. Wie würden denn Sie vorgehen.
VPB replied:
on November 18, 2016 3:27 pm
Es handelt sich hierbei um eine Rechtsfrage, die ich nicht beantworten kann. Sie sollten sich diesbezüglich an einen Rechtsanwalt oder eine rechtsberatende Stelle wenden. Im Rahmen einer VPB-Mitgliedschaft können Sie auch eine vergünstigte juristische Grundberatung hierzu erhalten. Nähere Informationen hierzu erfahren Sie unter www.vpb.de.
Bauherr asked:
on November 18, 2016 12:06 pm
Guten Tag, es handelt sich um ein 8-Familien-Haus aus dem Jahr 1959 mit einer Länge von je 15 m (Straßen- u. Hofseite). 2009 wurden hofseitig Balkone angebaut und die Fassade gedämmt. Für die Balkone mussen 3 Fundamente von 80 cm Breite im Erdreich vor die Fassade gesetzt werden bis auf Tiefe (sollten sie sein, aber waren sie nicht) der Grundplatte des Hauses. Der Keller ist ca 3 m hoch bzw. tief. Bei der Sanierungsmaßnahme wurde von mir schon gesagt, dass der Keller feucht ist (Außenwände). Jetzt wollte ich die Außenwände dämmen/neu dichten lassen. Dabei sagten mir 2 Maurerfirmen, dass sie das nicht machen könnten/wollen, weil sie nicht bis an die Fundamente der Balkone gehen könnten um die Außenwand bis auf Fundamenttiefe auszuschachten. Die Archtitektin hatte mich leider nicht darauf aufmerksam gemacht, dass eine Ausschachtung der Außenwand nach Anbau der Balkone wegen der Fundamente nicht mehr möglich ist. Welche sinnvolle Möglichkeit zur "Trockenlegung" der Kelleraußenwände habe ich jetzt? Und wie hoch sind die Kosten dafür in etwa pro qm Wand?
VPB replied:
on November 18, 2016 3:24 pm
Es ist nicht möglich, ihre Frage detailliert zu beantworten, ohne das Objekt vor Ort in Augenschein genommen zu haben. Grundsätzlich gibt es verschiedenste Möglichkeiten der Mauerwerkstrockenlegung, sowohl von außen als auch von innen. Welche der Maßnahmen bei Ihnen überhaupt möglich bzw. sinnvoll sind erfordert detaillierte Überlegungen in Kombination mit Bauteiluntersuchungen vor Ort. Von der Art der Maßnahme hängen dann natürlich auch deren Kosten ab. Insofern ist es auch nicht möglich eine Kostenschätzung abzugeben. Ich empfehle Ihnen, sich einen Sachverständigen in ihrer Nähe zu suchen, um das Thema fundiert anzugehen. Sie können sich dazu gerne auch an das für Sie zuständige Regionalbüro des VPB wenden. Welches Regionalbüro für Sie zuständig ist erfahren Sie unter www.vpb.de.
Bauherr asked:
on November 17, 2016 9:46 pm
Hallo, wir haben eine Auflage in der Baugenehmigung erhalten. Wir sollen im 1.OG ein Fenster als Rettungsweg mit den Maßen 1,20 x 90 vorsehen, es muss daher zwangsläufig ein Stulpfenster sein - leider mögen wir diese nicht sehr. Unsere Nachbarn haben deutlich kleinere, einflügelige Fenster in ihren ca. 5 Jahre alten Häusern. Hat sich seitdem die Bauordnung geändert? In unserer Nähe haben wir außerdem ein Haus in der Fertigstellungsphase gefunden, dass auch kein Stulpfenster hat, also kann es ja eigentlich keine Änderung der Bauordnung sein. Gibt es andere Gründe, oder kann es auch behördliche Willkür sein? Wir bauen in Oberhausen, NRW. Danke für eine Antwort!
VPB replied:
on November 18, 2016 3:18 pm
Die Anforderung der Bauordnung weichen unter den einzelnen Bundesländern teilweise vielfältig ab. Mein Tätigkeitsbereich liegt nicht in Nordrhein-Westfalen, weswegen ich Ihre Frage nur bedingt beantworten kann. Grundsätzlich ist ein zweiter Rettungsweg immer erforderlich und wird von den Baubehörden auch eingefordert. Inwieweit Ihr Fall tatsächlich mit dem Haus in der Nachbarschaft zu vergleichen ist, hängt von verschiedenen Aspekten ab und kann von mir an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Ebenso wenig wie die Frage, ob sich die Bauordnung geändert hat oder welche Einspruchsmöglichkeiten es zu Ihrer Baugenehmigung gibt. Ich empfehle Ihnen, sich einen Planer oder Ingenieur in ihrem örtlichen Umfeld zu suchen und ihre Fragen detailliert zu thematisieren. Sicherlich sind Sie diesbezüglich im VPB Regionalbüro Duisburg/Essen/Oberhausen (http://www.vpb.de/essen/) gut aufgehoben. Noch ein Hinweis unseres VPB-Vertrauensanwalts: Rechtsmittel gegen die Auflage oder den Bescheid sind fristgebunden; allgemeine Hinweise dazu finden Sie in der Rechtsmittelbelehrung, die Teil der Genehmigung ist. Diesbezüglich hilft Ihnen ein Rechtsanwalt weiter.
Bauherr asked:
on November 16, 2016 6:48 pm
Wir wollen unseren Speicher dämmen und zum Wohnen ausbauen. Brauchen wir dazu eine Energieberechnung? Oder können wir das in Eigenregie machen? Beziehungsweise mit einem Handwerker zusammen?
VPB replied:
on November 18, 2016 3:10 pm
Beim Ausbau des Speichers sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, die in der Regel einem Baulaien nicht (vollumfänglich) bekannt sind. Neben bauphysikalischen Aspekten, wie z.B. dem richtigen Dachaufbau, der Dampfdiffusion, den Wärmebrücken etc. ist insbesondere auch die Energieeinsparverordnung zu berücksichtigen. Diese schreibt vor, dass die wärmeumfassenden Bauteile, wie z.B. die Dachschrägen nach der Sanierung einen vorgeschriebenen Mindest-Dämmstandard aufweisen müssen. Für eine fachgerechte Umsetzung dieser Verordnung sind Bauteilberechnungen und sorgfältige Planungen erforderlich, die ein fundiertes Fachwissen in Kombination mit Praxiserfahrung benötigen. Insofern ist es zumindest riskant, derartige Ausbauarbeiten in Eigenregie durchzuführen. Inwieweit das Einschalten eines Handwerkers ausreicht, hängt von der Qualifikation des Handwerkers ab. Aufgrund der Komplexität des Vorhabens empfehle ich daher, den Ausbau des Speichers von einem ausgewiesenen Fachmann (Architekt, Bauingenieur, Energieberater) planen, koordinieren und überwachen zu lassen.
Bauherr asked:
on November 16, 2016 1:20 pm
Hallo, Herr Fritsche, wir wollen unsere Fenster modernisieren, vor allem unter dem Aspekt Einbruchsicherheit. Dafür gibt es ja Kfw-Mittel. Gibt es auch kfw-Gelder für neue energiesparende Fenster? Und falls ja, können wir die beiden Programme auch kombinieren? Danke für Ihre Antwort!
VPB replied:
on November 18, 2016 3:02 pm
Im Förderprogramm "Energieeffizient sanieren" der KfW wird unter bestimmten Bedingungen auch der Einbau von energiesparenden Fenstern gefördert. Das Förderprogramm ist unter bestimmten Bedingungen auch mit anderen KfW-Programmen kombinierbar. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte den entsprechenden Merkblättern der Förderprogramme, zu finden unter www.kfw.de. Bezüglich des angedachten Fensteraustausches ist zu berücksichtigen, dass die Dämmeigenschaften dieser neuen Fenster bei Inanspruchnahme des KfW-Förderprogramms deutlich besser sein müssen, als dies nach Energieeinsparverordnung Mindeststandard ist. Um dieses Förderprogramm in Anspruch nehmen zu können müssen Sie einen KFW-Sachverständigen einschalten, der verschiedene Förderaspekte überprüft und bestätigt. Sie sollten jedoch beachten, dass aus bauphysikalischer Sicht nicht in allen Altbauten der Einbau von energetisch hochwertigen 3fach-verglasten Fenstern sinnvoll ist. Es ist empfehlenswert, im Vorfeld der Sanierungsentscheidung eine Energieberatung durchzuführen, bei der auch relevante weitere Aspekte, wie z.B. Dämmeigenschaften der Außenwände, Lüftungskonzept etc. betrachtet werden.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 4:45 pm
Hallo, wir denken über eine neue Dachdeckung nach. Normales Satteldach , rund 120qm. Nichts besonderes. In den 1960ern zum Wohnraum ausgebaut. Wenn wir das dämmen und neu decken, was kommt da auf uns zu? Ganz grob gerechnet?
VPB replied:
on November 4, 2016 5:04 pm
Es ist schwierig, auch nur grobe Kosten zu nennen, ohne das Haus und die Situation zu kennen. Die Kenntnis ist aber wichtig, um differenziert Kosten zu ermitteln für zum Beispiel evtentuelle neue Rinnen und Fallrohre, Holzverschalungen, Blechanschlüsse an Kaminen, Schneefanggitter usw.. Für Wärmedämmung und Dacheindeckung können Sie ganz grob zwischen 12 und 17.000 EUR kalkulieren. Wir empfehlen Ihnen eine Beratung vor Ort mit genauer Zustands- und Massenermittlung der zu erneuernden Bauteile durch einen Baufachmann - gerne durch einen Bauherrenberater im VPB.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 4:36 pm
Wir wollen unser Haus aus den 70er Jahren modernisieren. Macht es Sinn, die alten Fenster zu erneuern und was müssen wir beim Austausch beachten?
VPB replied:
on November 4, 2016 4:37 pm
Bei der energetischen Optimierung der Gebäudehülle spielt der Einbau moderner Fenster mit Wärmeschutzverglasung eine wichtige Rolle. In alten, nicht modernisierten Gebäuden geht durch Fenster häufig ein großer Teil der Raumwärme verloren. So dringt durch ein altes Fenster mit einfacher Verglasung rund viermal so viel Wärme nach draußen wie durch eine gleich große ungedämmte Wandfläche. Daher ist bei der energetischen Optimierung der Gebäudehülle der Einbau moderner Fenster mit Wärmeschutzverglasung besonders zu beachten. Beim Austausch oder der Erneuerung von Fenstern sind die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu beachten. Neben der Auswahl der passenden Fenster ist ein besonderes Augenmerk auf den fachgerechten und luftdichten Einbau zu legen. Doch aufgepasst: Mit jeder fachgerechten Fensterneuerung steigt die Luftdichtigkeit, so dass die Abfuhr von Luftfeuchte sowie eine gesunde und hygienische Raumluft durch angepasstes Lüftungsverhalten oder eine Lüftungsanlage unbedingt sichergestellt werden muss. Werden in einem Gebäude mehr als ein Drittel der alten Fenster ausgetauscht, müssen die eingebundenen Planungsbüros oder Handwerker ein Lüftungskonzept für das Gebäude erstellen und darlegen, ob der notwendige Luftaustausch durch die Fensterlüftung erreicht wird oder ob zusätzliche lüftungstechnische Vorkehrungen notwendig sind. Beim Austausch der Fenster auch den U-Wert der Außenwand beachten! Sind die Außenwände von geringer energetischer Qualität und lassen daher viel Wärme entweichen, fällt eine Erhöhung der Gebäudedichtigkeit durch neue Fenster ins Gewicht. In einem solchen Fall ist es sinnvoll, den Austausch der Fenster mit einer Fassadendämmung zu kombinieren. Unser VPB-Vertrauensanwalt erläutert hierzu noch einige juristische Details: Keine Rechtsnorm sieht ausdrücklich vor, dass beim Tausch von einem Drittel der Fenster ein Lüftungskonzept gemacht werden muss. Vielmehr ist nach § 6 EnEV der Mindestluftwechsel zu garantieren. Die konkret angesprochene Pflicht ergibt sich aber aus der DIN 1646-6. Was bedeutet das nun konkret? Zwar machen Rechtsnormen, auch die EnEV, den Inhalt mancher DIN durch verbindliche Bezugnahme zu einer Rechtspflicht, das ist aber oft so nicht der Fall. Dann kommen die DIN im Rahmen der vertraglichen Auslegung zum Zuge: regelt der Vertrag nicht etwas anderes, dann gelten die anerkannten Regeln der Technik (aRdT) als vertraglich geschuldeter Mindeststandard. Und die DIN tragen die Vermutung in sich, aRdT zu sein. Wer als Bauunternehmer also mehr als 1/3 der Fenster austauscht zwecks energetischer Modernisierung und - ohne das irgendwie zu kommunizieren - kein Lüftungskonzept erstellt, leistet im Zweifel mangelhaft. Kommt es wegen des fehlenden Konzeptes zu Schäden am Haus, steht eine Haftung im Raum. Es ist also etwas kompliziert - und das deutet die Nennung der DIN an.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 4:20 pm
Was hat es mit dem U-Wert bei Fenstern auf sich?
VPB replied:
on November 4, 2016 4:21 pm
Die Dämmwirkung eines Fensters wird durch den so genannten Wärmedurchgangskoeffizienten, kurz U-Wert, ausgedrückt. Je kleiner der U-Wert, desto besser der Wärmeschutz und desto geringer ist der Verlust teurer Heizenergie. Entscheidend ist dabei immer das komplette Fenster, also inklusive Rahmen. Dieser Wert wird als Uw-Wert bezeichnet. In einigen Prospekten oder in der Werbung wird manchmal der – meist bessere – Ug-Wert angegeben. Er steht jedoch nur für die Dämmqualität der Verglasung und bezieht das Rahmenprofil nicht mit ein. Vergleichen Sie daher immer den Uw-Wert. Er muss seit 2010 von allen Herstellern angegeben werden. Während Fenster mit Isolierverglasung, wie sie in den 70er und 80er Jahren eingebaut wurden und in vielen Gebäuden noch zu finden sind, Uw-Werte um 3,0 W/(m2 K) aufweisen, haben moderne Fenster mit Zwei-Scheiben-Wärmeschutzglas einen Uw-Wert von etwa 1,2 W/(m2 K). Sie reduzieren damit die Wärmeverluste um mehr als die Hälfte. Passivhaustaugliche Fenster mit Dreifach-Verglasung liegen nochmals deutlich darunter und erreichen Uw-Werte bis 0,6 W/(m2 K). Neben der Auswahl der passenden Fenster ist ein besonderes Augenmerk auf den fachgerechten und luftdichten Einbau zu legen.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 4:05 pm
Wir hatten vor ein paar Tagen einen Flyer im Briefkasten: Thermografie für 100 Euro. Taugt so ein Angebot etwas?
VPB replied:
on November 4, 2016 4:05 pm
Nein! Das taugt nichts! Thermografieaufnahmen können Energielecks am Haus sichtbar machen. Allerdings nicht für hundert Euro, wie es manche Hauswurfsendungen suggerieren. Eine fachlich korrekte Thermografie kostet Zeit und damit Geld. Mit 500 bis 600 Euro müssen Hausbesitzer nach unserer Erfahrung rechnen. Die Thermografie-Untersuchung besteht nicht nur aus vier Hausansichten, sondern wird je nach Gebäude individuell zusammengestellt. Je komplexer die Hausform, umso sorgfältiger muss der Thermograf die Fotoausschnitte auswählen, um sich ein Bild vom gesamten Objekt und damit auch von allen möglichen Wärmebrücken zu machen. Dazu gehören auch zwingend Thermografien von innen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal für seriöse Thermografie-Angebote ist die Beratung. Eine Thermografie nutzt dem Hausbesitzer wenig, wenn er nur vier Farbausdrucke und keine fachliche Erklärung dazu bekommt. Der Hinweis "Ihr Haus muss gedämmt werden" reicht nicht aus. Solche Angebote kommen nach VPB-Erfahrung meist von Fassadenbaufirmen, die Dämmstoffe verkaufen wollen. Ein seriöser Thermograf erläutert die Ergebnisse seiner Thermografie schriftlich und mündlich und überlässt die Konsequenzen aus der Untersuchung immer dem qualifizierten Energieberater.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 3:51 pm
Wir wollen unser altes Haus von 1964 umbauen und dabei auch energetisch sanieren. Was kostet da in etwa die VPB-Beratung?
VPB replied:
on November 4, 2016 4:09 pm
Die Beratung wird für Sie als VPB-Mitglied nach zeitlichem Aufwand nach festen Verrechnungssätzen abgerechnet. Abhängig vom Standort Ihres Hause ist das entsprechende Regionalbüro in Ihrer Nähe zuständig. Sie finden nähere Angaben zu unseren Büros und zu den einzelnen Verrechnungssätzen auf unseren Internet-Seiten. Um Ihnen genauere Kostenangaben nennen zu können, bräuchten wir Informationen zu Ihrem Haus. Setzen Sie sich doch bitte mit dem für Sie zuständigen Regionalbüro und seinen Bauherrenberatern in Verbindung - von dort erhalten Sie gerne weitere Angaben.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 3:43 pm
Unser Haus steht bedingt durch längere Auslandsaufenthalte regelmäßig mehrere Wochen im Jahr leer. Haben Sie grundsätzliche Tipps, wie man dann Energie sparen kann?
VPB replied:
on November 4, 2016 3:43 pm
Ja, haben wir: Stellen Sie vor der Reise alle Stromfresser ab. Schalten Sie alle Geräte aus, ziehen den Stecker, selbst wenn beispielsweise an der Stereoanlage oder am Fernseher im Off-Zustand keine Kontrolllämpchen mehr leuchten; auch im Stand-by-Modus verbrauchen elektrische Geräte auch ohne sichtbares Zeichen Strom – ältere Exemplare sogar ziemlich viel. Tauen Sie Kühl- und Gefrierschrank ab oder enteisen Sie sie. Denken Sie an die elektrischen Geräte im Keller! Schalten Sie die Heizungsanlage auf "Sommer" und schalten Sie die Heizungspumpe ab. Winter senken Sie die Temperatur ab. Denken Sie an Durchlauferhitzer und Warmwasserbereiter, etwa in der Waschküche. Ziehen Sie auch im Homeoffice alle Stecker, gerade Drucker haben oft gar keinen Off-Schalter mehr. Trennen Sie sie ganz vom Netz. Notieren Sie zur Kontrolle vor der Abreise den Stand des Stromzählers. Und zu guter Letzt: Machen Sie alle Lichter aus. Schon eine vergessene alte 60-Watt-Birne, die zwei Wochen lang brennt, verbraucht in dieser Zeit für rund fünf Euro Strom.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 3:30 pm
Wir haben ein altes Haus gekauft. Die Heizungsnischen unter den Fenstern sind mit dieser altbekannten, dünnen, alukaschierten Folie gedämmt. Bringt das eigentlich was oder kann ich die rausmachen? Was kann ich da überhaupt machen hinter den Heizkörpern?
VPB replied:
on November 4, 2016 3:44 pm
Diese Folien haben in der Tat in Bezug auf eine höhere Wärmedämmung wenig Nutzen. Auch andere Maßnahmen direkt hinter den Heizkörpern bringen da eher wenig. Wichtig ist, dass die Heizkörper richtig dimensioniert sind und die gesamte Heizung auf das Haus abgestimmt ist. Empfehlenswert ist eine ganzheitliche Betrachtung des Hauses, um Ihnen dann den grundsätzlichen Bedarf einer Modernisierung aufzeigen zu können.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 3:15 pm
Guten Tag. Ich erwäge unsere alte Gasheizung zu ersetzen, obwohl sie schon noch funktioniert. Nun ich höre aber immer wieder, die neuen Heizungen würden nur noch rund zehn Jahre halten. Sie gingen viel schneller kaputt. Deckt sich das mit Ihren Erfahrungen? Sollen wir lieber warten, bis sie wirklich defekt ist?
VPB replied:
on November 4, 2016 3:29 pm
Bei einem fachgerechten Einbau und der entsprechenden Wahl der Bauteile können Sie schon von einer deutlich längeren "Haltbarkeit" ausgehen. Wichtig ist, dass die Erneuerung ein Fachbertrieb vornimmt und dabei normenkonforme Fabrikate verwendet werden. Sinnvoll ist darüber hinaus eine regelmäßige Wartung und Kontrolle, d.h. der Abschluss eines Wartungsvertrags. Die Funktionsweise Ihrer jetzigen Heizung sollte m.E. zunächst ein Fachbetrieb oder ein unabhängiger Sachverständiger untersuchen und beurteilen.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 3:10 pm
Hallo, Herr Gries, wir müssen unsere Heizung erneuern. Wie finde ich den richtigen Kessel? Haben Sie dazu ein paar Tipps für uns? Danke für Ihre Mühe!
VPB replied:
on November 4, 2016 3:11 pm
Die Leistung muss zum Heizbedarf passen und der Verbrauch möglichst gering sein. Brennwertkessel sind praktisch ein Muss – auch gegenüber aktuellen Heizwertkesseln sind sie deutlich sparsamer. Bei der Suche nach dem passenden Modell hilft unter anderem das unabhängige Internet-Portal www.ecotopten.de. Hier findet man eine Liste mit Gas-Geräten, die strenge Anforderungen erfüllen. Seit Ende September gilt zudem ein Effizienzlabel für Heizungen. Bei der Heizungserneuerung ist es sinnvoll gleichzeitig andere Maßnahmen vorzunehmen: In jedem Fall sollten die Heizungsrohre gedämmt und die Wärmeverteilung geprüft werden. Ein hydraulischer Abgleich kann diese verbessern. Ob es sich zusätzlich lohnt, die Heizung zum Beispiel mit Solarkollektoren zu unterstützen, variiert von Haus zu Haus. Eine Energieberatung vor Ort lotet die Gegebenheiten aus und hilft, passende Maßnahmen und Förderprogramme zu finden.
Bauherr asked:
on November 4, 2016 3:03 pm
Die Fenster unseres Hauses stehen unter Denkmalschutz und müssen erhalten werden. Können wir da unter Umständen eine energetische Modernisierung vornehmen?
VPB replied:
on November 4, 2016 3:04 pm
Historische Fenster prägen den Charakter eines Altbaus und sind somit häufig schützenswert. Mit etwas Aufwand lässt sich meist auch bei solchen Fenstern der Wärme- und Schallschutz nachträglich verbessern, zum Beispiel durch Vorsatzscheiben, den Umbau zum Verbundfenster oder den Ausbau mit einem Zusatzfenster zum Kastendoppelfenster. Alle diese Lösungen erlauben, das alte Fenster zu bewahren – wobei aber unbedingt auf eine fachgerechte Ausführung zu achten ist. Wichtig ist auch, dass Sie bei all diesen Maßnahmen das Denkmalamt einschalten. Kosten im Denkmalschutz können Sie in vielen Fällen steuerlich absetzen. Lesen Sie dazu unseren VPB-Ratgeber "Wohnen im Baudenkmal" - www.vpb.de/download/VPB-Ratgeber_Wohnen-im-Baudenkmal.pdf