VPB: Verbraucherschutz für private Bauherren

Interview mit dem VPB-Vorsitzenden Thomas Penningh
zum Weltverbrauchertag am 15. März 2007

Frage:
Herr Penningh, der Verband Privater Bauherren berät Hausbauer und Immobilienkäufer. Das tun andere auch. Auf dem Sektor betätigen sich inzwischen viele Beratungsvereine und auch kommerzielle Firmen. Warum sollte ein angehender Bauherr oder Hauskäufer zum VPB kommen?

Antwort:
Erstens: Weil wir die älteste Verbraucherschutzgemeinschaft auf dem Sektor des privaten Bauens in ganz Deutschland sind. Zweitens: Weil wir in den über 30 Jahren seit unserer Gründung schon mehr als 100.000 Mitglieder auf ihrem Weg in die eigenen vier Wände beraten und betreut haben. Drittens: Weil wir unabhängig sind und immer firmen- und produktneutral beraten und viertens: weil wir keine standardisierten Leistungen anbieten, sondern jeden Bauherren individuell und auf die Besonderheiten seiner Immobilie abgestimmt unterstützen.

Frage:
Wie helfen Sie Bauherren konkret?

Antwort:
Unsere Sachverständigen in den bundesweit über 60 VPB-Regionalbüros beraten und betreuen Mitglieder in allen technischen Fragen des Grunderwerbs, des Kaufs von Alt- und Neubauten und des Bauens allgemein. Zu den klassischen Leistungen gehören beispielsweise baufachliche Beratungen beim Abschluss des Kaufvertrages, bei der Mängelerkennung und -beseitigung, ferner die Qualitätskontrolle des gesamten Bauverlaufs, sowie aller Termine und Abrechnungen. Natürlich bieten wir auch Sanierungs- und Wertgutachten an und unterstützen Hauseigentümer fachlich bei der energetischen und Altbau-Sanierung, wir beraten beim barrierefreien Bauen, bei der Suche nach Schadstoffen in Haus und Wohnung. Überall, wo der Bauherr, der Haus- und Wohnungsbesitzer oder -käufer ohne Architekt arbeitet, aber einen qualifizierten Bausachverständigen als Ratgeber benötigt, sind wir für ihn da. Auf verschiedenen Spezialgebieten arbeiten wir mit ausgewiesenen Fachleuten zusammen, Ingenieurbüros für Blower-Door-Tests und Thermographieuntersuchungen, Statikern, Brand- und Schallschutzexperten, mit Baurechtlern und Finanzierungsspezialisten wie auch mit Innenraumhygienikern zur Untersuch der Bauten auf Schadstoffe.

Frage:
Woran erkennt der Bauherr einen seriösen Bauberater?

Antwort:
Der seriöse Bausachverständige ist beruflich solide qualifiziert und bildet sich regelmäßig fort. Er arbeitet unabhängig und nur für seinen Auftraggeber, den Bauherrn, der ihn auch bezahlt – und zwar nach vorher bekannten Honorarsätzen. Der seriöse Bauherrenberater steht weder im Dienst eines Bauträgers, noch arbeitet er für eine Baustofffirma, einen Baumarkt oder ähnliches. Die VPB-Sachverständigen sind beispielsweise alle selbstständige Architekten und Ingenieure. Sie arbeiten eigenverantwortlich, sind Mitglieder ihrer Kammern und auch als solche auch selbst versichert.

Frage:
In letzter Zeit bieten immer mehr Firmen ihre Dienste zur Beurteilung von Immobilien an. Solche Immobilien- oder Häuser-Checks gibt es zum Festpreis. Das klingt doch verlockend. Was halten Sie davon?

Antwort:
Wenig. Das sind meist kommerzielle Angebote, die haben mit fachlich fundierter Sachverständigenarbeit nichts zu tun. Die Anbieter arbeiten mit standardisierten Checklisten, die sie bei einer Hausbegehung ausfüllen. Das reicht aber bei weitem nicht, um eine Immobilie wirklich beurteilen zu können.

Kein Haus gleicht dem anderen. Jede Immobilie ist eine in sich geschlossene Einheit, die ganzheitlich betrachtet und bewertet werden muss. Viele Dinge lassen sich gar nicht normieren. Nehmen wir zum Beispiel ein Altbaugutachten. Sie können zwar fragen: Gibt es Schimmel: Ja oder nein? Aber das reicht nicht: Erstens finden Sie den Schimmel nicht immer auf Anhieb bei der ersten Begehung. Da braucht es schon ein geschultes Auge! Und zweitens wissen Sie damit noch lange nicht: Wie gefährlich ist diese spezielle Schimmelart? Bis wohin hat sich das Pilzgeflecht bereits ausgebreitet? Und wie und mit welchem finanziellen Aufwand kann die befallene Fläche saniert werden?

Frage:
Wie wichtig ist Bauberatung bei Neubau? Da sollten sich die Schäden doch im Rahmen halten?

Antwort:
Leider haben wir da verbandsintern ganz andere Erfahrungen gemacht. Unsere aktuelle Umfrage zeigt: Rund 21 Baumängel hat ein durchschnittliches Schlüsselfertig-Bauvorhaben. Werden die dann später entdeckt und beseitigt, muss der Bauherr im Schnitt 25.500 Euro dafür nachzahlen. Deshalb ist frühzeitige Bauberatung so wichtig. Aber selbst wenn der Bauherr sich rechtzeitig einen unabhängigen Sachverständigen nimmt, bleibt der Bau nicht mängelfrei. Immerhin 16 Mängel finden wir Bausachverständige im Durchschnitt während der Bauzeit eines schlüsselfertigen Objekts. Dank regelmäßiger Baukontrollen können wir im Mittel Mängel in Höhe von 12.200 Euro verhindern.

Frage:
Und was kostet der Service den Bauherrn?

Antwort:
Wie gesagt, das richtet sich nach den individuellen Anforderungen. Aber im Durchschnitt beauftragen Bauherren 15 Beratungsstunden für einen Neubau, von der ersten Vertragsprüfung bis hin zur Bauabnahme. Bei komplizierten Projekten kann es mehr werden. Die Beratungshonorare rangieren, je nach Region, zwischen rund 60 und 100 Euro, zuzüglich Fahrt- und Bürokosten. Die Ersparnis bei rechtzeitiger Beratung ist also signifikant.


Ein Pressefoto des VPB-Vorsitzenden Thomas Penningh finden Sie unter http://www.vpb.de/download/Thomas-Penningh-VPB-1600Pixel.jpg.

Diesen Pressetext mailen wir Ihnen auch gerne zu. Bitte rufen Sie uns kurz an: 030 27890122.

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.

Pressekontakt: Tel: 030 27890122, E-Mail: presse@vpb.de