VPB-Experteninterview
Neuer VPB-Ratgeber: Ferienimmobilien vor dem Kauf kritisch prüfen
BERLIN. Schmuddelige Zimmer? Allabendliches Gedränge am Buffet? Krach aus der Hoteldisko? Muffiges Personal? Wenn die sauer verdienten Ferien durch solche Ärgernisse beeinträchtigt werden, dann schwört sich manche Familie: Nicht mehr mit uns! Wir kaufen uns ein eigenes Ferienhaus!
Das klingt gut, sollte aber immer sorgfältig abgewogen werden, rät der Verband Privater Bauherren (VPB). Denn im Gegensatz zum eigenen Haus ist eine Ferienwohnung immer ein Luxus, und der kann teuer werden. Damit Familien beim Kauf eines Urlaubsdomizils nichts falsch machen, hat der VPB den Ratgeber "Ferienimmobilien vor dem Kauf kritisch prüfen!" zusammengestellt. Er kann ab sofort auf der VPB-Website kostenlos heruntergeladen werden, im Bereich "Services" unter www.vpb.de.
Jede Familie, die den Kauf einer Urlaubsimmobilie erwägt, sollte zunächst drei wesentliche Fragen klären: Können wir uns die Immobilie leisten? Was müssen wir in die Bausubstanz investieren? Und werden wir hier alle auf Dauer glücklich? Bei der Frage der Finanzierbarkeit spielt nicht nur der Anschaffungspreis eine Rolle, sondern auch die laufende Unterhaltung. Dazu zählen unvermeidliche Nebenkosten wie Steuern, Strom- und Wasseranschlüsse, aber auch Ausgaben für Haussitter, Handwerker, Schornsteinfeger, Gärtner, Winterdienst.
Nicht unterschätzen sollten Familien die Frage, ob sie auf Dauer alle in dem Haus oder der Wohnung glücklich werden können. Kinder, die dieses Jahr noch mit Vergnügen am fast menschenleeren Strand buddeln, sehnen sich vielleicht schon in drei Sommern nach der Disko. Ist die dann unerreichbar weit weg, dürfte das die Stimmung innerhalb der Familie beträchtlich trüben.
Realistisch einschätzen sollten Kaufinteressierte auch mögliche Selbsthilfeaktionen: Während sie zu Hause abends oder am Wochenende das eine oder andere selbst reparieren, haben sie dazu in den Ferien kaum Zeit. Zu kurz und kostbar sind die wenigen Erholungswochen. Müssen sie dann im Ferienhaus auch noch dauernd hämmern und werkeln, riskieren sie ebenfalls ihren Familienfrieden.
Wer sich in eine alte Reetdachkate verliebt oder in ein romantisch gelegenes Schwarzwaldhaus, der sollte vor dem Kauf klären, ob das Anwesen unter Denkmalschutz steht. Möglicherweise darf es dann weder erweitert noch umgebaut werden. Auch die Frage, welche bautechnischen Investitionen und Nachrüstpflichten in den nächsten Jahren auf die neuen Eigentümer zukommen, lässt sich nicht bei zwei kurzen Besichtigungsterminen klären. Dazu brauchen die Kaufinteressenten fachliche Beratung. Auf die Einschätzungen des Maklers alleine sollten sie sich nicht verlassen. Er lebt vom Verkauf der Immobilie. Besser beraten sind Käufer mit einem von ihnen selbst beauftragten, unabhängigen Bausachverständigen aus der Gegend. Er kann den baulichen Zustand der Immobilie verlässlich beurteilen und weiß, was dahintersteckt, wenn das Haus müffelt, die Kellerwand feucht ist oder der Dachbalken hohl klingt
>> VPB-Ratgeber_Ferienimmobilien-vorm-Kauf-kritisch-pruefen.pdf(79 KB)