VPB-Experteninterview
VPB rät: Sonnenschutz frühzeitig einplanen und Förderung nutzen!
BERLIN. Das sonnige Sommerwetter hat auch seine Schattenseiten: Immer mehr Sonnenstunden und steigende Durchschnittstemperaturen sorgen dafür, dass der Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung immer bedeutender wird. Wohnungen und Büros benötigen für ein angenehmes Raumklima im Sommer den richtigen Sonnenschutz. Dieser sollte rechtzeitig eingeplant werden, damit die Immobilie im Sommer kühl bleibt und die Kraft der Sonne im Winter genutzt werden kann, rät Diplom-Ingenieurin Sandra Queißer vom Verband Privater Bauherren: "Schon bei der Ausrichtung des Hauses auf dem Grundstück und der Planung der Fassade sollten die Weichen richtiggestellt werden. Außenliegender Sonnenschutz ist wesentlich wirksamer als Maßnahmen im Inneren. Rollläden, Markisen, Jalousien oder auch Schlagläden lassen die Sonnenstrahlen erst gar nicht ins Haus. Im Sommer ist es ratsam, die Rollläden über Tag zu schließen. So wird der Austausch zwischen der warmen Außenluft und der kühleren Innenluft vermindert. Insbesondere auf der Südost-, Süd- und Südwestseite eines Hauses bieten Rollläden einen sehr wirksamen Schutz, der zudem auch im Winter wärmedämmend wirkt, wenn er nachts heruntergelassen wird. Zwischen dem Rollladen und der Scheibe bildet sich eine isolierende Luftschicht."
Bauherrenberaterin Queißer weist auch auf den gestalterischen Effekt des Sonnenschutzes hin: "Mit Markisen und Jalousien als außenliegendem Sonnenschutz können auch gestalterisch interessante Akzente geschaffen werden. Lamellen-Jalousien sorgen meist für ein grafisches und modernes, klares Bild. Markisen können vielfältig eingebaut werden: von der Senkrecht-Markise, die zusätzlich auch Insektenschutz bietet bis hin zur mediterran wirkenden Fallarm-Markise gibt es hier mehrere Varianten, die den gewünschten Sonnenschutzeffekt erbringen. In jedem Fall lohnt es sich, dieses Thema eingehend in die Planung mit einzubeziehen." Ratsam sei es, vor dem Bau die gesamte Planung des Hauses von unabhängigen Experten begutachten zu lassen, die auf mögliche zusätzliche sinnvolle Maßnahmen oder auch Unnötiges hinwiesen: "Wir haben auch schon Sonnenschutz auf der Nordseite aus der Planung gestrichen und so das Budget der Bauherren entlastet."
Bau-Expertin Queißer erinnert daran, dass der Bund seit 2021 im Rahmen der "Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG) den Einbau von außenliegendem Sonnenschutz, der motorisiert und automatisiert für Sonnenschutz bei gleichzeitig optimiertem Tageslichteinfall sorgt, als "Einzelmaßnahme an der Gebäudehülle" mit 20 Prozent fördert. Bauherren müssen für den Förderantrag Energieeffizienz-Experten zu Rate ziehen. Informationen zur Förderung gibt es auf der Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle www.bafa.de