Moderne Fenster – darauf müssen Käufer achten
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Ja, natürlich. Fenster sind sehr komplexe Bauteile. Zum einen bieten sie den Blick ins Freie, die Bewohner schauen quasi aus ihrer "dritten Haut" in die Welt. Zum anderen machen Fenster ein Haus attraktiver – wenn sie stilistisch zur Architektur des Hauses passen. Aber vor allem sind Fenster entscheidend für das Raumklima.
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Nicht nur auf Material und Farbe, sondern auch darauf, wie das Fenster zum Haus passt. Fensterkäufer müssen immer das gesamte Gebäude mit all seinen Eigenschaften im Blick haben – das gilt bei Altbauten ebenso wie bei neuen Immobilien.
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Holz spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle. Holzfenster sehen gut aus, lasierte Holzrahmen wirken warm und behaglich. Holzfenster bekommen Sie in praktisch allen Farben und verschiedenen Holzarten, wobei die heimischen natürlich unter dem Gesichtspunkt der Ökologie die sinnvollsten sind.
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Tropenholz kommt heutzutage teilweise schon aus kontrolliertem Anbau. Das ist dann okay. Fensterkäufer sollten sich hier allerdings vorab gut beraten lassen und auf Zertifikate achten, wie etwa das FSC- oder das PEFC-Siegel, beides sind Zertifikate für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Holzfenster brauchen allerdings immer Pflege, etwa alle fünf Jahre müssen sie nachgestrichen werden, je nachdem, wie sehr sie der Witterung ausgesetzt sind.
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Auch Kunststofffenster brauchen selbstverständlich Wartung und Pflege. Vor allem die Mechanik und die Dichtungsgummis müssen regelmäßig gepflegt werden. Kunststofffenster haben heute wärmegedämmte Profile. Für besondere Belastungen, etwa an der Wetterseite, empfehlen sich Sandwichelemente. Die bestehen aus einem druckfesten Wärmedämmkern aus Polyurethan und haben außen eine zusätzliche äußere Wetterschale aus Aluminium. Diese Schutzhaut macht sie witterungsbeständiger.
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Der Wärmedurchgangskoeffizient, kurz U-Wert, beschreibt, wie gut Fenster, Scheiben und Wände dichthalten. Für den Bauherren ist der Uw-Wert entscheidend, wobei das "w" für window steht, das englische Wort für Fenster. Dieser Uw-Wert wiederum setzt sich zusammen aus dem Uf-Wert ("f" für "frame" gleich Rahmen) und dem Ug-Wert ("g" für " glazing" gleich Verglasung). Da der Rahmenanteil 30 bis 40 Prozent eines Fensters ausmacht, hängt es also im Winter nicht nur von den Scheiben ab, ob es drinnen warm bleibt, sondern auch am Rahmen. Die Mindestanforderung nach dem Gebäudeenergiegesetz liegt für Fenster bei einem Uw-Wert von 1,3 W/m²k; das heißt für Rahmen muss der Uf-Wert mindestens 1,4 W/m²k und für die Scheiben 1,1 W/m²k betragen. Sie entsprechen jedoch nicht mehr dem Stand der Technik. Daher empfehle ich moderne 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit einem Ug-Wert von 0,6 W/m²k und Rahmen mit einem Uf-Wert von 1,0 W/m²k einzusetzen. Wenn Sie dann noch einen sogenannten warmen Randverbund aus Kunststoffabstandshaltern wählen, ist Ihr künftiges Fenster für die Zukunft gewappnet.
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Ein Holzrahmen der Spitzenklasse mit Dreifachverglasung und einem Ug-Wert von etwa 0,6 W/m²k kostet rund 600 bis 800 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche. Ein qualitativ vergleichbarer Kunststoffrahmen liegt zwischen 400 bis 500 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche, ist aber erfahrungsgemäß robuster und pflegeleichter. Kunststoffrahmen gibt es in drei Qualitätsstufen zu kaufen. Die günstigste Variante für Zweifachwärmeschutzverglasungen kostet rund 350 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche. Damit auch die Scheiben die Wärme drinnen und die Kälte draußen lassen, sind sie innen meist mit einer Metallbedampfung versehen, die die Wärme reflektiert. Dreifachwärmeschutzverglasungen enthalten entsprechend zwei Reflexionsschichten. Dennoch lassen sich auch mit Doppelverglasung gute Ergebnisse erzielen (bis zu einem Ug-Wert von 0,9 W/m²k). Grundsätzlich müssen die Fenster umlaufend zur angrenzenden Wand luftdicht eingebaut werden.
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Natürlich ist man in der Technik heute schon viel weiter als damals, aber sie müssen deshalb nicht auf den Müll. Im Normalfall haben Fenster einen Lebenszyklus von etwa 40 Jahren. Angesichts steigender Energiepreise lohnt es sich deshalb, in hochwertige Fenster mit möglichst niedrigem Uw-Wert zu investieren.
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Wer die Wärmedämmung der Außenwände und Fenster zusammen erneuert, erzielt ein deutlich besseres Ergebnis als wenn er die Maßnahmen in Teilabschnitten durchführt. Und zwar, weil alles Hand in Hand geht und aufeinander abgestimmt wird. Wird das Haus beim Fenstertausch auch gedämmt, dann können die Fensterrahmen der neuen Fenster gleich in die Ebene der Wärmedämmung gesetzt werden, also weiter raus als bisher üblich. Das ist bauphysikalisch richtig, denn dort lassen sich die Fensterrahmen zweiseitig mit Wärmedämmung einfassen. Damit werden sogenannte Einbauwärmebrücken nahezu komplett vermieden. Außerdem werden die massiven Schatten vermieden, die entstehen, wenn die Fenster an der alten Stelle bleiben, aber nachträglich eine dicke Dämmschicht aufgetragen wird. Dann verschwinden die Fenster regelrecht in der Fassade. Das stört die Proportionen und sieht auch nicht gut aus.
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Naja, Sie können auch in einem nicht gedämmten Haus mit modernen Fenstern schimmelfrei wohnen, Sie müssen aber Ihre Lüftungsgewohnheiten radikal anpassen und entsprechend mehr lüften. Tun Sie das nicht – und wer ist heute schon ganztags zu Hause und kann mehrfach täglich stoß- und querlüften? –, bekommen Sie Schimmel. Deshalb sollten Sie im Idealfall auch die Außenwände gleich mit sanieren.
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Sind die Fenster in Sachen Wärmedämmung besser als die Wände, bahnt sich oft ein Problem an: Die feuchtwarme Raumluft kondensiert nämlich stets an der kältesten Stelle der Außenwand. Das sind normalerweise die alten Fenster, und wenn die ausgetauscht sind, dann sind es in der Regel die Innenflächen der kalten Außenwände. Dort setzt sich dann die Feuchtigkeit ab. Liegt die kälteste Stelle beispielsweise versteckt hinter einem Schrank, dann kann das lange unbemerkt bleiben und der Schimmel sich in aller Ruhe ausbreiten.
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Wenn Sie mehr als 30 Prozent der Fensterfläche austauschen lassen, sollte geprüft werden, ob eine zusätzliche Lüftung installiert werden muss. Das wären zum Beispiel Lüftungselemente, die in den Fensterrahmen oder auch in die Wände eingebaut werden.
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Rechnen Sie mit Mehrkosten von rund 400 Euro für einen feuchtegesteuerten Abluftventilator und rund 75 bis 90 Euro pro Zuluftelement. Im Einfamilienhaus müsste dann in Küche, Bad und WC jeweils ein feuchtegesteuerter 2-stufiger Abluftventilator in die Außenwand installiert werden. In allen anderen Räumen, jedoch nicht in den Ablufträumen, kommen dann die ebenfalls feuchtegesteuerten Zuluftventile zum Einsatz. Hierdurch werden besonders die Räume mit trockener Außenluft versorgt, die durch dort anwesende Bewohner mit Feuchte aus der Atemluft belastet sind.
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Ich empfehle generell ein über die Raumluftfeuchte gesteuertes Lüftungssystem mit Abluftventilatoren in Küche und Bad und Zuluftelementen in den restlichen Wohnräumen. Ein an der Raumluftfeuchte orientiertes Lüftungssystem ist am hygienischsten. Sie kommen auch abends immer in eine gut gelüftete Wohnung.
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Am effektivsten ist eine Lüftung mit bis zu 90 Prozent Wärmerückgewinnung. Das hierfür notwendige Luftleitungsnetz lässt sich im Neubau von Beginn an einplanen. Das Nachrüsten im Altbau ist nicht ganz so simpel. Dort haben Sie aber die Möglichkeit ein dezentrales Lüftungssystem zu installieren, mit Lüftungselementen, die in die Außenwand jedes einzelnen Wohnraumes eingebaut werden. Der finanzielle Aufwand ist für die dezentrale Lösung liegt in etwa bei 700 Euro pro be- bzw. entlüfteten Wohnraum. Eine Alternative ist übrigens die Weiterverwendung der warmen Abluft bei der Trinkwassererwärmung.
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Mit Hilfe einer Trinkwasserwärmepumpe. Dazu muss lediglich ein Abluftrohr von Küche, Bad und WC zur Trinkwasserwärmepumpe geführt werden. Die Pumpe entzieht der Abluft in einem Kältemittelwärmetauscher die Energie und führt sie dem Warmwasserspeicher zu. Die abgekühlte Luft wiederum wird über ein wärmegedämmtes Rohr ins Freie geblasen. Der Aufwand liegt je nach Länge der Kanalführung zwischen rund 3.500 und 4.500 Euro.
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Zum Beispiel Schallschutzfenster. Ein gutes Fenster verbessert deutlich die Wohnqualität, reduziert also auch den Außenlärmpegel: Wer an einer viel befahrenen Straße wohnt oder es drinnen einfach ruhiger mag, kann auf Schallschutzgläser zurückgreifen. Sie sind mit bis zu etwa zehn Millimetern mindestens doppelt so dick wie normale Scheiben. Alternativ gibt es auch Gießharzscheiben, die aber noch schwerer sind als Glasscheiben. Je nach Dicke und Qualität kosten Schallschutzgläser zwischen 20 und 50 Euro mehr pro Quadratmeter Glasfläche. Eine weitere Spezialität ist Verbundsicherheitsglas. Diese Scheiben sind wesentlich schwieriger einzuschlagen als normale Scheiben. Die einzelnen Scheiben sind beim Verbundsicherheitsglas mit einer Kunststoffschicht aufeinander geklebt und brechen daher nicht so leicht. Die Mehrkosten liegen bei rund 100 Euro pro Quadratmeter. Beachten müssen Hauseigentümer bei diesen Spezialgläsern immer das zusätzliche Gewicht. Diese Gläser sind einfach viel schwerer als konventionelle. Das heißt, auch die Beschläge müssen entsprechend gewählt werden. Außerdem sind schwere Fenster für Ältere oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen schwerer zu bedienen. Eventuell sollten sie also mit Motoren und Fernsteuerungen ausgerüstet werden. Das gehört auch zum Bedienkomfort.
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Der nächste Innovationsschritt sind sogenannte Vakuum-Verglasungen. Dabei wird der übliche Scheibenabstand, der zurzeit noch mit einem Edelgas gefüllt ist, durch ein Vakuum ersetzt. Der atmosphärische Luftdruck, der auf beiden Scheiben der Doppelverglasung lastet, wird durch Abstandshalter aufgenommen, die auf den ersten Blick unsichtbar sind. Damit erreichen die neuen Fenster mit nur zwei Scheiben die thermischen Werte einer Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die neuen Scheiben sind leichter, die Rahmen können wieder zierlicher dimensioniert werden. Das trägt auch zur Eleganz der Architektur bei.
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Später ja, aber anfangen müssen Sie ganz anders! Sie brauchen zunächst einmal eine komplette firmen- und produktneutrale, also unabhängige Beratung. Jemand, mit dem Sie besprechen, was Sie vorhaben, welchen Nutzen und wirtschaftlichen Vorteil Sie sich davon erhoffen und wie viel Sie investieren möchten. Es ist ja auch nicht ganz unwichtig zu klären, was eine doch recht teure Maßnahme Ihnen bringt und wann sie sich amortisiert. Am besten suchen Sie sich einen unabhängigen Sachverständigen und Energieberater. Das ist wichtig, denn schließlich müssen die geplanten Maßnahmen technisch, rechnerisch wie auch von der Montage her aufeinander abgestimmt werden. Das muss einer in der Hand behalten. Außerdem gibt es ja viele verschiedene Zuschüsse. Um die zu bekommen, müssen Sie aber bestimmte Bedingungen erfüllen und deren Einhaltung auch nachweisen. Auch dazu brauchen Sie einen unabhängigen Experten. Die Beantragung zahlreicher Fördermittel muss mittlerweile ein Energieberater durchführen. Der Zuschuss beträgt aktuell (02.2021) 20 Prozent der förderfähigen Kosten.
Ein zusätzlicher Bonus in Höhe von 5 Prozent ist möglich, wenn der Fenstertausch als Maßnahme im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) enthalten war = iSFP-Bonus. Für die Förderung ist die Einbindung eines Energieberaters Pflicht. Für diese zusätzlich entstehenden Kosten gibt es den Zuschuss für Fachplanung und Baubegleitung in Höhe von 50 Prozent. Es ist also nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig, jemanden hinzuziehen, der für Sie das ganze Haus im Blick hat und nicht nur ein einzelnes Gewerk.
Stand: 17. Februar 2021
Ergänzende Informationen finden Sie u.U. hier:
Bauvertrag - Bauberater - Bausachverständiger - Verbraucherverband - Baufachleute