Bauen in Fulda

Fulda boomt. Die Stadt wächst und erschließt neue Baugebiete vorzugsweise für junge Familien. Auch die Kommunen im "Speckgürtel" rund um den Bischofssitz weisen neue Wohngebiete aus und verkaufen sie vorzugsweise und zu günstigen Konditionen an ortansässige Familien.

Beliebte Wohnorte sind neben Fulda auch Bad Hersfeld, Schlüchtern, Bebra und Alsfeld. Die einzige Auflage lautet meist: Die Häuser müssen zügig gebaut und bezogen werden. Für private Bauherren sind solche Grundstücksofferten ideal, denn die Kommunen erschließen die Gebiete bereits fix und fertig und veräußern die Parzellen direkt an die Bauwilligen. Dabei schalten sie weder Investoren noch Bauträger zwischen. Das hält die Preise niedrig und eröffnet den Bauherren die große Chance ein wirklich individuelles Haus zu planen. Sie können sich also einen eigenen Architekten suchen und mit ihm gemeinsam ein Heim planen, das ihren Bedürfnissen entspricht und auch ihr Budget nicht überlastet. Sie können den Hausbau aber auch an einen Schlüsselfertiganbieter delegieren. Die Unterschiede sind groß, wir erklären hier, wie die Helfer am Bau arbeiten.

Bauen mit Architekt

Wer traditionell mit dem eigenen Architekten baut, der hat in seinem Planer in der Regel einen qualifizierten Fachberater, der die Interessen seines Auftraggebers auf der Baustelle wahrt - und zwar in allen Phasen des Planens und Bauens. Zu den wichtigsten Architektenleistungen gehören die Planung und die Baukontrolle. Architekten und Fachingenieure werden nach der HOAI bezahlt, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Sie regelt die verschiedene Leistungsschritte, die der Planer für die Bauherren übernimmt. Der Architekt ist der Sachwalter der Bauherren, er kümmert sich praktisch um alles und setzt die Entscheidungen der Bauherren um. Dafür müssen Bauherren sich ihrerseits intensiv mit dem Hausbau beschäftigen und immer wieder wichtige Entscheidungen fällen. Die Zeit mag nicht jeder investieren.

Schlüsselfertig bauen

Viele Bauherren bevorzugen heute ein Schlüsselfertighaus. Statt selbst zu planen, wählen sie standardisierte Lösungen, die sie sich vorab in der Musterhausausstellung ansehen können. Das ist bequem und anschaulich, birgt aber auch Risiken, denn der Begriff "schlüsselfertig" ist gesetzlich nicht näher definiert. Es handelt sich vielmehr um einen Marketingbegriff. Was der einzelne Bauunternehmer runter "Schlüsselfertig" versteht, variiert stark. Auch der Festpreis ist fast nie der Endpreis. Wieso?

Festpreis ist nicht Endpreis

Wer ein schlüsselfertiges Haus kauft, der unterzeichnet dazu einen Vertrag. Dazu gehört ein so genanntes Bau- und Leistungsverzeichnis. Nach VPB-Erfahrung fehlen dort oft wichtige Leistungen - und zwar im Gegenwert von durchschnittlich 25.000 Euro. So viel müssen Bauherren unter Umständen zuzahlen, um aus dem als schlüsselfertig angepriesenen Objekt, auch ein tatsächlich bezugsfertiges Heim zu machen. Unterschreibt der Hauskäufer also einen lückenhaften Vertrag, in dem beispielsweise keine Hausanschlüsse enthalten sind, dann ist das Haus auch noch nicht ans Strom- und Leistungsnetz angeschlossen. Die Anschlüsse muss er extra bezahlen. Damit Bauherren hier nicht unbemerkt ihre finanziellen Grenzen sprengen, sollten sie den Bauvertrag VOR Vertragsabschluss vom unabhängigen Sachverständigen prüfen lassen. Er merkt, wenn etwas fehlt. Der angehende Bauherr kann dann nachverhandeln - oder vom Kauf der Immobilie Abstand nehmen. Der VPB übernimmt diese Vertragskontrollen. Kontaktieren Sie unser Regionalbüro.

Bauherren brauchen Pläne und Berechnungen

Wer baut, der braucht dazu Pläne und Berechnungen, etwa die Statik oder den Wärmeschutznachweis. Alle diese Pläne sind nötig, werden den Bauherren von Schlüsselfertigunternehmern aber oft gar nicht ausgehändigt. Das ist problematisch, denn wer keine Pläne hat, der kann nicht vom unabhängigen Experten prüfen lassen, ob sein zukünftiges Haus auch tatsächlich Recht und Gesetz entspricht. Das muss er aber, denn er haftet für sein Haus. Kontrolliert die Behörde das Haus, müssen die Bauherren Pläne und Berechnungen vorlegen können. Gleiches gilt, falls sie KfW-Mittel beanspruchen. Auch die KfW darf jederzeit prüfen, ob die Gelder korrekt verwendet wurden.

Und dazu sind die Pläne und Nachweise nötig. Deshalb müssen sich Bauherren immer alle Pläne vertraglich zusichern und aushändigen lassen. Hier sind Bauherren auf sich gestellt, noch ist das Problem nicht über den Verbraucherschutz geregelt. Fragen Sie uns! Wir helfen Ihnen weiter.

Frühzeitig über Solarenergie nachdenken

Viele Bauherren zollen ihrer zukünftigen Heizungsanlage wenig Aufmerksamkeit. Wer sich aber nicht frühzeitig unabhängig, firmen- und produktneutral beraten lässt, der vernachlässigt möglicherweise sinnvolle Alternativen. So rechnet sich beispielsweise der Einsatz von Solarenergie relativ schnell. Obwohl der Raum Fulda nicht so viele Sonnenscheinstunden wie der verwöhnte Breisgau hat, liegt er doch im gesamtdeutschen Durchschnitt im guten Mittelfeld. Hier lohnt sich also der Einsatz von Photovoltaikanlagen! Das gilt ganz besonders, wenn der Strom im Haus direkt verbraucht wird und der Überschuss im eigenen Solarspeicher gebunkert wird. Lesen Sie mehr zur Rentabilität von Stromspeichern im Experteninterview mit Dipl.-Ing. Thomas Weber.

Wärmepumpe muss zum Haus passen

Wärmepumpen sind heute Stand der Technik. Aber viele Bauherren wählen das falsche Modell. Entscheidend sind nämlich nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch die baulichen Gegebenheiten: Die Wärmepumpe muss zum Haus und Grundstück passen! Bauherren entscheiden sich oft nach dem Prospekt für Anlagen, die angeblich 60 oder 70 Grad Celsius heiße Vorlauftemperaturen erzeugen. Das klingt gut, aber die Werbung verschweigt geflissentlich andere Aspekte, wie etwa die Arbeitszahl oder die Leistungszahl, die erst zusammen mit den Vorlauftemperaturen Aufschluss über die wahre Effizienz der Anlage geben. Käufer gehen dann von falschen Voraussetzungen aus und wundern sich, wenn die Wärmepumpe nicht so effizient arbeitet, wie im Prospekt beschrieben. Damit das nicht passiert, ist das A und O bei der Auswahl der Heiztechnik die ausführliche und produktneutrale Energieberatung vor Ort. Nur so erfahren Käufer, welches System für ihr Haus das Beste ist. Lesen Sie Details dazu im Experteninterview "Wärmepumpe muss zum Haus passen".

Laufende Baukontrolle verhindert Mängel

Ein weiteres Problem ist die Qualität am Bau. Auf einigen Baustellen hat sie merklich nachgelassen. Das liegt nach VPB-Beobachtungen vor allem an der nicht vorhandenen Baukontrolle: Wer schlüsselfertig baut, also ohne eigene Architekten, der hat niemanden, der für ihn die Baustelle regelmäßig kontrolliert. Das liegt am System: Schlüsselfertigfirmen kontrollieren sich selbst. Das kann natürlich auf Dauer nicht gut gehen! Baukontrollen müssen deshalb von unabhängigen Sachverständigen durchgeführt werden. Nur so haben Bauherren die Gewähr, dass Mängel nicht nur rechtzeitig gefunden, sondern auch korrekt beseitigt und nicht "unter den Teppich" gekehrt werden.

Viele Mängel entstehen ja nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Unachtsamkeit, mangelnder Information der Handwerker - oder wenn die Arbeiten mehrerer Firmen ineinander übergehen. Solche Probleme lassen sich nur durch laufende Baukontrolle vermeiden. Der VPB bietet seinen Mitgliedern die laufende Baukontrolle an.

Die Bauabnahme gut vorbereiten!

Vor dem Einzug ins eigene Haus steht immer die Bauabnahme. Das ist der wichtigste Rechtsakt nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags. Mit der Bauabnahme sind viele rechtliche Konsequenzen verbunden. Deshalb sollten Bauherren die Abnahme nicht nebenbei schriftlich erklären, sondern immer auf einer förmlichen Abnahme auf der Baustelle bestehen. Dabei begleitet Sie Ihr VPB-Berater. Weil am Tag der offiziellen Bauabnahme aber meist gar keine Zeit bleibt, um das gesamte Haus wirklich genau zu prüfen, hat es sich bewährt, die Immobilie vorab gründlich zu untersuchen. Allein mit seinen Bauherren misst der Sachverständige Türen nach, prüft Anschlüsse, schaut, ob Böden eben und Wände gerade sind. Alle gefundenen Mängel werden notiert und anschließend beim offiziellen Abnahmetermin ins Protokoll geschrieben. So ist der Bauherr vor bösen Überraschungen sicher. Vielleicht interessiert Sie unser Ratgeber zum Thema Bauabnahme.

Altbauten nachrüsten

Wer neu baut, der muss hohe Energiestandards einhalten. Und wer ein altes Haus besitzt oder kauft, muss seine Immobilie unter Umständen nachrüsten. Diese Nachrüstpflichten betreffen alle Hausbesitzer, die ihr Haus nach dem 1. Februar 2002 erworben haben. Wer seine Immobilie schon länger bewohnt, der muss nichts unternehmen. Sinnvoll ist das Nachrüsten aber immer: Gedämmt werden müssen alle zugänglichen Warmwasserleitungen und die dazugehörigen Armaturen sowie die jeweils oberste Geschossdecke, also die, die beheizten Wohnraum vom unbeheizten Speicher trennt. Käufer oder Erben, die ein altes Haus übernehmen, haben zwei Jahre Zeit, um die Nachrüstpflichten zu erfüllen. Der VPB hilft dabei.

Wir prüfen mit Ihnen, wo sich die Wärmedämmung lohnt!

Rund drei Viertel des Energieverbrauchs im Privathaushalt entfallen aufs Heizen - ärgerlich, wenn ein Großteil der Wärme ungenutzt nach außen entweicht, so wie dies bei vielen älteren Häusern der Fall ist. Die energetische Sanierung ist deshalb beim Altbau immer sinnvoll. Die Maßnahmen müssen allerdings sorgfältig geplant werden, damit sie optimal zum Haus passen - und nicht etwa Schäden verursachen. Umfangreiche Maßnahmen rechnen sich vor allem dann, wenn ohnehin Sanierungsbedarf besteht und beispielsweise ein Gerüst für Dacharbeiten aufgestellt werden muss. Dann können Dach, Fassade und Fenster in einem Arbeitsgang saniert werden. Aber auch kleinere Maßnahmen rechnen sich, etwa der Einbau einer neuen Heizung oder der Austausch der alten Fenster. Wichtig bei allen energetischen Sanierungen: Immer erst vom Experten beraten lassen, dann die Maßnahmen planen lassen und erst danach Angebote bei Handwerker einholen. Hier erfahren Sie mehr über Fenster.

KfW-Beratung

Fenster sind die Augen des Hauses und prägen die Architektur wie kaum ein anderes Fassadenelement. Fenster bringen Licht und Sonne ins Haus, sie sorgen für Wärme und Sicherheit. Ein gutes Fenster verbessert die Wohnqualität erheblich. Bei der Fensterauswahl kommt es nicht nur auf Material und Farbe an, sondern auch darauf, wie das Fenster bauphysikalisch zum Haus passt. Holzfenster, zumal aus heimischem Anbau, sind dabei nach wie vor eine gute Wahl. Neben dem Wärmeschutz bieten Fenster vor allem Schallschutz - und Einbruchschutz. Einbruchschutzmaßnahmen werden aktuell von der KfW bezuschusst, ebenso wie der Abbau von Barrieren im Haus. Und natürlich gibt es auch zinsgünstige Darlehen für besonders energiesparende Neubauten und Sanierungsmaßnahmen. Lassen Sie sich dazu von uns beraten!