VPB-Experteninterview
HÄUSER-AWARD 2017 - Spektakuläre Häuser
VPB vergibt drei Bauherrenpreise beim HÄUSER-Award 2017
Spektakuläre Einfamilienhäuser standen im Mittelpunkt des HÄUSER-Awards 2017. Parallel dazu vergab der Verband Privater Bauherren (VPB) zum zwölften Mal seinen Bauherrenpreis. VPB-Präsident Thomas Penningh, Mitglied der Jury, freute sich über die ungewöhnlichen Entwürfe ganz besonders, denn "in diesem Jahr sind alle drei ausgezeichneten Bauherren Privatleute und keine Architekten." Und genau für private Bauherren ist der VPB-Bauherrenpreis gedacht.
"Spektakuläre Bauten", das klingt nach "teurer Architektur". "Tatsächlich ist das aber nicht der Fall", erläutert VPB-Präsident Penningh. "Im Gegenteil, dieser Wettbewerb dokumentiert wieder einmal sehr anschaulich: Gute Architektur muss nicht teuer sein." Individuelle Planung schafft schöne Bauten, die sich angenehm vom Einerlei der Schlüsselfertigarchitektur landauf, landab unterscheiden.
Mit dem Bauherrenpreis möchte der VPB private Bauherren ermutigen, sich auf ein individuell geplantes Haus einzulassen. "Die Planung eines Hauses fordert viel Einsatz von den Bauherren. Es ist ein langer Prozess mit komplexen Abwägungen und Entscheidungen", erklärt Thomas Penningh. Er weiß aber auch: "Mit der Umsetzung eigener Ideen steigt die Freude am eigenen Haus und der Stolz auf eine besondere, nachhaltige Immobilie, die sich auch in Jahrzehnten noch sehen lassen kann." HÄUSER-Award und VPB-Bauherrenpreis würdigen in jedem Jahr neue Ansätze und Lösungen, von denen sich private Bauherren inspirieren lassen können.
1. Platz - Villa in Tremelo
Den erste Preis gewinnt die Villa MQ im belgischen Tremelo. Von außen wirkt der geschwungene Baukörper der Architektin Magalie Munters vom Genter Büro OOA / Office O Architects fast monolithisch, im Inneren beeindruckt er durch ein spektakuläres Raumgefühl. Die Villa wirkt wie eine geometrische Skulptur. "Der skulpturale Baukörper zeigt in seiner zukunftsgewandten Form ein spektakuläres Haus jenseits üblicher Wohnkonventionen", urteilte die Jury. Die Organisation auf fünf Split-Level-Ebenen im Inneren ermöglicht in Kombination mit der Ausrichtung der Räume Offenheit und Intimität zugleich und erzeugt das spektakuläre Gefühl eines Schneckenhauses. Das Preisgeld beträgt 7.000 Euro. Hinzu kommen die 1.000 Euro für den VPB-Bauherrenpreis vom Verband Privater Bauherren.
Fotos: © HÄUSER / Tim Van de Velde
2. Platz - Villa in Schoorl
Platz zwei belegt die Villa Schoorl in Schoorl an der niederländischen Nordseeküste. Jeroen Spee und Jeroen Steenvoorden vom Amsterdamer Studio Prototype verkleideten das Gewinnerhaus mit einer veredelten Aluminiumhaut, die an die Fassade typisch holländischer, schwarzer Scheunen erinnert. Die Jurybegründung lautete: Die Villa ist eine überzeugende Reminiszenz an das holländische Scheunenvorbild und bietet im Inneren ein aufregendes Raum-Puzzle mit zeitloser Atmosphäre. Das Preisgeld liegt bei 5.000 Euro. Die Bauherren erhalten 1.000 Euro als VPB-Bauherrenpreis.
Fotos: © HÄUSER / Robertino Nikolic
Motiv 3: VG Bild-Kunst 2017 - Mies van der Rohe
3. Platz - Ferienhaus im Allgäu
Der dritte Platz des Häuser-Awards 2017 geht an das Haus P in Oberreute im Allgäu. Mit dem Ferienhaus interpretierten Katja Knaus und Benedikt Bosch vom Stuttgarter Studio Yonder regionale Bautraditionen spektakulär neu, was die Jury in ihrer Begründung ausdrücklich hervor hob. Mit seinem flachen Satteldach, dem massiven Sockelgeschoss, der aufgesetzten Holzkonstruktion und der dunkel geflammten Fassade erinnert das Objekt an traditionelle Allgäuer Bauernhäuser. Die ungewöhnliche Form mit einer gekippten Außenwand sowie die hohen großen Glasflächen sind eine Reminiszenz an die Moderne. Das Innere präsentiert sich einfach und reduziert, helles Fichtenholz dominiert bei Decken, Wänden, Böden und Treppen. Der dritte Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Hinzu kommt noch der VPB-Bauherrenpreis in Höhe von 1.000 Euro.
Fotos: © HÄUSER / Brigida González (1,2) und Rena Lorenz (3)
Interior-Preis geht nach Österreich
Fotos: © HÄUSER / Albrecht Imanuel Schnabel
Sonderpreis Außenanlagen für Sommerhaus in Norwegen
Zum ersten Mal vergab die Jury einen Sonderpreis für eine besonders gelungene Gestaltung der Außenanlagen. Er ging Lund Hagem Architects für Haus Knapphullet, ein spektakuläres Sommerhaus mit frei tragendem Betondach in Sandefjord an der Südküste Norwegens. Zwischen Fels und Grund spannten die Architekten ein Dach aus Beton, das sich schützend über ein gläsernes Sommerhaus legt.
Fotos: © HÄUSER / Ivar Kvaal (1) und Kim Müller (2,3) Motiv 1: VG Bild-Kunst 2017 - Jean Prouvé Motiv 2: VG Bild-Kunst 2017 - Katrine Giæver und Jean Prouvé