VPB-Experteninterview
HÄUSER-AWARD 2018 - Optimaler Grundriss
VPB vergibt drei Bauherrenpreise beim HÄUSER-Award 2018
Häuser mit optimalen Grundrissen standen im Mittelpunkt des HÄUSER-Awards 2018. In diesem Jahr wurden insgesamt vier Preise vergeben. VPB-Präsident Thomas Penningh, Mitglied der Jury, freute sich über die prämierten Entwürfe und die patenten Grundrisslösungen ganz besonders, da die Preisträger auf den Plätzen zwei, drei und vier alle Privatleute sind und keine Architekten. Die Preise wurden am 5. März 2018 in Berlin überreicht.
VPB-Präsident Thomas Penningh war auch in diesem Wettbewerb wieder Mitglied der Jury, in der neben ihm auch noch Architektin Jórunn Ragnarsdóttir, der Präsident Bund Deutscher Architekten (BDA) Heiner Farwick, der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur Reiner Nagel und HÄUSER-Chefredakteurin Anne Zuber saßen.
Den ersten Preis, dotiert mit 7.000 Euro, erhält das Haus T des Architektenpaars Malte und Silja Timm in Husum. Der mit 5.000 Euro dotierte zweite Preis geht an LP Architektur, das Büro des österreichischen Architekten Tom Lechner für ein Holzhaus in Salzburg. Den dritten Preis (3.000 Euro) gewinnt das Team von Bernardo Bader Architekten für das Haus am Bäumle in Lochau, Österreich. Der Sonderpreis Außengestaltung wurde in diesem Jahr nicht vergeben, da keines der Projekte die Kriterien der Auslobung erfüllte. Stattdessen entschied die Jury, ein Münchener Wohnhaus von Schaeffer Architecture and Technology wegen herausragender planerischer Qualitäten mit einem vierten Preis (2.000 Euro) auszuzeichnen.
1. Platz - Haus T in Husum
Den ersten Preis, dotiert mit 7.000 Euro, erhält in diesem Jahr das Haus T des Architektenpaars Malte und Silja Timm in Husum.
Der offene, funktional organisierte Grundriss wird durch Lufträume und einen Niveausprung geschickt in Zonen aufgeteilt, durchgehende Sichtachsen und Glasfronten lassen das Interieur auch auf geringer Grundfläche großzügig wirken.
Ein architektonisch sehr gelungenes Konzept, das dem Wunsch der Bewohner nach Gemeinsamkeit und Rückzug gleichermaßen Rechnung trägt, so das Urteil der Jury.
Fotos: © HÄUSER / Tim Van de Velde
2. Platz - Holzhaus in Embach
Der mit 5.000 Euro dotierte zweite Preis geht an LP Architektur, das Büro des österreichischen Architekten Tom Lechner. In Embach bei Salzburg errichteten die Planer ein Holzhaus, das sich in seine ländliche Umgebung einfügt. Der kompakt angelegte Grundriss verknüpft die verschiedenen Funktionsbereiche, die sich in offener Folge um eine zentrale Treppenanlage gruppieren. Zudem lässt er vielfältige Blickbeziehungen innerhalb des Hauses sowie in die freie Landschaft entstehen.
3. Platz - Haus am Bäumle in Lochau
Der dritte Platz des Häuser-Awards 2017 geht an das Haus P in Oberreute im Allgäu. Mit dem Ferienhaus interpretierten Katja Knaus und Benedikt Bosch vom Stuttgarter Studio Yonder regionale Bautraditionen spektakulär neu, was die Jury in ihrer Begründung ausdrücklich hervor hob. Mit seinem flachen Satteldach, dem massiven Sockelgeschoss, der aufgesetzten Holzkonstruktion und der dunkel geflammten Fassade erinnert das Objekt an traditionelle Allgäuer Bauernhäuser. Die ungewöhnliche Form mit einer gekippten Außenwand sowie die hohen großen Glasflächen sind eine Reminiszenz an die Moderne. Das Innere präsentiert sich einfach und reduziert, helles Fichtenholz dominiert bei Decken, Wänden, Böden und Treppen. Der dritte Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Interior-Preis für Haus E 20 bei Stuttgart
Vergeben wurde außerdem wieder der Interior-Preis für herausragende Innenraumgestaltung. Der ebenfalls mit 2.000 Euro dotierte Preis geht an Steimle Architekten. Sie entwarfen mit dem Haus E 20 in Pliezhausen bei Stuttgart einen mutigen Sichtbetonbau. Sein Inneres überrascht mit ungewöhnlichen Raumproportionen und Einbauten, die konsequent aus dem sechseckigen Baukörper entwickelt sind.
Sonderpreis würdigt Objekt in München
Der mit 2.000 Euro dotierte Sonderpreis Außengestaltung wurde in diesem Jahr nicht vergeben, da keines der Projekte die Kriterien der Auslobung erfüllte. Stattdessen entschied die Jury, ein Münchener Wohnhaus von Schaeffer Architecture and Technology wegen herausragender planerischer Qualitäten mit einem vierten Preis (2.000 Euro) auszuzeichnen. Der rasterartig aufgebaute Grundriss gibt hierbei eine klare Struktur vor, erlaubt jedoch zugleich viel Flexibilität, sodass verschiedene Varianten der Raumaufteilung und -zuordnung möglich sind.