Hausumbau fürs Alter

Interview mit Dipl.-Ing. (TH) Architektin Irmtraud Swoboda
Leiterin des VPB-Regionalbüros Gießen-Wetzlar

Antwort:
Am Anfang sollte man sich erst einmal klar machen, was man eigentlich vorhat: Umbau, Anbau oder vielleicht doch Umzug in ein geeigneteres Objekt? Dazu gehört die Klärung des Umfelds: Bin ich hier – oder eher dort – im Alter infrastrukturell besser versorgt? Und die Frage nach den Finanzen: Was kann ich ausgeben für meine Umbauten? Mit Eintritt in die Rente sollte mein Haus schuldenfrei sein!

Antwort:
Fangen Sie nicht mit dem Sammeln von Prospekten an, sondern mit der Frage nach Ihrem persönlichen körperlichen Zustand. Was brauchen Sie? Welches Handicap haben Sie und Ihr Partner, und wie wird es sich voraussichtlich entwickeln? Der erste Weg beim altersgerechten Umbau sollte zum eigenen Hausarzt führen. Anhand seiner Diagnose und seiner Prognose besprechen sie anschließend mit einem unabhängigen Sachverständigen, welche Barrieren Sie im Haus haben und wie sie beseitigt werden sollen. Nicht jeder sitzt im Rollstuhl und braucht einen Treppenlift. Aber viele sind sehbehindert, hören schlecht oder sind einfach nicht mehr so kräftig. Statt den Rollladen mit Muskelkraft zu öffnen, setzen sie dann auf Elektronik. Wer an Arthrose in den Händen leidet, der hat massive Probleme mit Schaltern und Griffen. Statt eines Treppenliftes braucht er Bedien- und Steuerungselemente, die er schmerzfrei betätigen kann.

Antwort:
Das richtige Stichwort heißt "unabhängig". Wenn Sie sich den Vertreter einer Firma holen, dann wird das keine Beratung, sondern ein Verkaufsgespräch. Das ist ja auch legitim und nachvollziehbar, hilft Ihnen aber nicht. Wir Sachverständigen im Netzwerk des VPB beispielsweise machen firmen- und produktneutrale Beratungen. Wir besuchen die Menschen zu Hause und besprechen mit ihnen ganz konkret, was getan werden kann, was sinnvoll ist und was es kostet. Oft werden bei solchen Ortsterminen dann noch andere Wünsche genannt, etwa das Erweitern eines Zimmers durch Herausbrechen einer Wand oder ähnliches. Vieles lässt sich bei einem Umbau zusammenfassen. Das wird dann preiswerter - und es gibt nur einmal Dreck!

Antwort:
Nach der unabhängigen Beratung wissen Sie genau, was Sie brauchen. Damit bitten Sie verschiedene Firmen um konkrete Angebote. Aussuchen sollten Sie die Firmen in der Region. Die sind im Idealfall schon lange am Markt, haben ein gutes Renommee und sind vor allem schnell erreichbar, wenn mal etwas nicht klappt oder nachgebessert werden muss. Eine Billigfirma aus dem Internet, die kommt keine 500 Kilometer weit gefahren wegen einer Nachjustierung. Aber auch von Firmen aus der Region lassen Sie sich ruhig Referenzen nennen und fragen Sie bei früheren Kunden nach deren Erfahrungen.

Antwort:
Zunächst sollte sich jeder, der seine Wohnung altersgerecht umbauen möchte, an seine Kranken- oder Pflegekasse wenden. Es gibt unterschiedliche Zuschüsse für Einzelmaßnahmen pro Jahr. Weiter bietet die KfW verschiedene Fördermöglichkeiten als Kredit oder Zuschuss an. Auch bei den Sozialämtern können Anträge gestellt werden. Hier sind die Vermögens- und Einkommensverhältnisse für die Erteilung der Zuschüsse ausschlaggebend.

Antwort:
Bei der Anpassung und Ausführung der häuslichen Lebensmittelpunkte wie Küche und Wohnen sind heute viele gute Konzepte möglich. Wichtig ist die individuelle Beratung, damit man das bekommt, was man wirklich braucht.

Antwort:
In der Neuplanung werden die Türbreiten zu eng ausgeführt, und es ist meistens zu wenig Bewegungsraum, gerade im Eingangsbereich, vorhanden.

Stand: 23.03.2021


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